Fortbildungsteil 2/2011

Schlafmedizin: Alles für eine erholsame Nacht

Unfälle, verursacht durch Sekundenschlaf, mehr Herzinfarkte als sonst, Verletzungen an Maschinen und Stürze, die eigentlich nicht hätten sein müssen, oder die plötzlich starke Müdigkeit am Arbeitsplatz. Das alles sind Auswirkungen voneinem Nachtschlaf, der zwar ausreichend stattgefunden, aber nicht die richtige Erholung eingebracht hat. Der diesjährige Herbstfortbildungsteil beschäftigt sich mit einem Thema, das erst seit etwa 15 Jahren in den Fokus der Medizin gerückt ist. Es erklärt, was alles passieren kann, wenn der Organismus seine Ruhe nicht findet. Der Zahnarzt kann hier interdisziplinär mitarbeiten und endlich für Ruhe im Schlafzimmer sorgen. Eine S3-Leitlinie gibt den Weg vor.

Im Mittelpunkt der Pathophysiologie stehen morphologische Verengungen der oberen Atemwege. Prof. Dr. Winfried. J. Randerath und Dr. Alexander Meyer, beide Solingen, stellen diese Veränderungen vor und gehen auf Diagnostik und Therapie ein.

Der Schwerpunkt des Beitrags von Prof. Dr. Walter Hochban, Radolfzell, liegt auf der chirurgischen Therapie. Er stellt gängige Methoden vor, die allesamt zur Beseitigung der Schlafapnoe führen, legt aber Wert darauf, dass die Patientenklientel sehr sorgsam ausgewählt wird. Dabei sieht er in der operativen Methode des maxillo-mandibulären Advancements langfristig die kostengünstigere Variante mit dauerhafter Erfolgsprognose.

Die Schlafapnoe aus der Sicht des Hals-Nasen-Ohren-Arztes betrachtet Dr. Joachim Maurer, Mannheim. Er geht auf die spezielle Diagnostik sowie naso-chirurgische Interventionen ein und stellt neue Techniken vor, die die pharyngeale Kollapsibilität verringern helfen.

Folgeerkrankungen einer Minderversorgung mit Sauerstoff während des Schlafes können lebensbedrohlich sein. So stehen besonders Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Apoplex und Infarkte als Folge im Fokus der Ausarbeitungen von Prof. Dr. Kurt Rasche und Dr. Stephan Holt, beide Wuppertal. Ihre Empfehlung: Patienten mit kardio- oder zerebrovaskulären Erkrankungen sollten unbedingt einem Schlafapnoe-Screening unterzogen werden, um das Mortalitätsrisiko zu senken.

Apparative Methoden zur Beseitigung der Schlafapnoe gibt es mannigfaltig. Jedoch haben sich bisher nur wenige als Erfolg versprechend erwiesen. Dr. Jörg Schlieper, Hamburg, und Dr. Martin Heise, Herne, stellen eine Reihe von Geräten vor und diskutieren deren Effizienz. Die Autoren machen deutlich, dass nur der speziell für die Schlafmedizin ausgebildete Zahnarzt den betroffenen Patienten nachhaltig helfen kann.

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