Rezension

Mit den Hamburger Maibooms nach China und zurück

Heftarchiv Gesellschaft

Ein historischer Roman über die Seefahrt von Hamburg nach China, noch dazu über das frühe 19. Jahrhundert, gehört eigentlich nicht zum Rezensions-Repertoire der zm.

Es sei denn, ein Zahnarzt hätte ihn geschrieben. Es sei denn, die Neugier, wie dieser Zahnarzt mit medizinischem Blickwinkel historisches Romangut schreibt, hielte zum Lesen an. Es sei denn, die aus früheren Romanen Einfeldts wie „Störtebekers Gold“ geschöpfte Erwartungshaltung über die eine oder andere schlüsselromaneske Parallele zum Hamburger Zahnärztekammerleben ließe einen auf neue „rein zufällige“ Ähnlichkeiten zu bekannten Personen hoffen – und den Roman dann kurzweilig zu Ende lesen.

Hamburgs Kammervorstandsmitglied Dr. Thomas Einfeldt hat all diese Erwartungen erfüllt. Er nimmt mit auf eine lange Reise des Hamburger Kaufmanns Maiboom ins chinesische Kanton, führt zurück nach Hamburg und lässt dabei freien Blick auf die damalige Zeit und ihre Probleme. Einfeldt schildert den Umgang mit medizinischen Problemen einfach und für den lesenden medizinischen Laien verständlich, lässt aber immer den Sachverstand des bewanderten Mediziners in seinen spezifischen Beschreibungen spüren.

Auch Freunde des Schlüsselromans kommen wieder auf ihre Kosten: Diesmal verewigt der Autor einen Öffentlichkeitsarbeiter und Journalistenkollegen aus Hamburgs Zahnärztekammer. Ähnlichkeiten sind – wie bereits erwähnt – „rein zufällig“.

Zum offenen Ende des Romans geht es auf die zweite Reise „zurück nach China“. Man segelt unwillkürlich mit. mn

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