Zahnärztetag Berlin

Wege zur optimalen Praxisführung

Praxisoptimierung 2013 – so lautete das Generalthema auf dem Berliner Zahnärztetag am 24. und 25. Mai. Botschaften aus der Standespolitik kamen genauso zur Sprache wie ein breit gefächertes wissenschaftliches Fortbildungsangebot.

Tipps und Ideen von Experten für die Praxis, praxisnahe Vorträge aus der Wissenschaft und der Blick über den Tellerrand – mit diesem Angebot wolle man der Kollegenschaft ein breit gefächertes Fortbildungsprogramm auf dem Zahnärztetag bieten, erklärte Kammerpräsident Dr. Wolfgang Schmiedel zur Eröffnung des Kongresses. Der KZV-Vorsitzende Dr. Jörg-Peter Huseman legte dar, dass die betriebswirtschaftliche Situation der Zahnarztpraxen abhängig ist von der finanziellen Situation der Patienten. Er wehrte sich gegen Aussagen des jüngst erschienenen Barmer-GEK-Zahnreports, dass 30 Prozent der zahnärztlichen Leistungen fehlerhaft seien. Dies treffe zumindest für Berliner Zahnärzte nicht zu, dort habe es beispielsweise im Jahr 2012 nur 0,7 Prozent Beschwerden gegeben.

Dr. K. Ulrich Rubehn, bis vor Kurzem Präsident der Kammer Schleswig-Holstein und langjähriger Vorsitzender des GOZ- Ausschusses der Bundeszahnärztekammer, zog Bilanz nach dem ersten Jahr mit der neuen GOZ. Er ging auf die wesentlichen Änderungen und Neuerungen in allen Leistungsbereichen ein und skizzierte Handlungsempfehlungen für den Praxisalltag. Er schlug vor, spezifische Strategien für die eigene Praxis zu entwickeln und den Gestaltungsspielraum der GOZ intensiver auszunutzen. Die Ausgabendynamik im Bereich der GOZ werde bleiben, so Rubehn. Zum praktischen Umgang mit dem Thema verwies er auf den GOZ-Kommentar der BZÄK (www.bzaek.de) und auf den KZBV-Leitfaden „Schnittstellen zwischen BEMA und GOZ“ (www.kzbv.de).

Eingriffe des Gesetzgebers

Auf die wirtschaftliche Situation von Zahnarztpraxen vor der Hintergrund gesetzgeberischer Steuerungswirkungen ging der stellvertretende Vorsitzende der KZBV, Dr. Wolfgang Eßer, ein. Seit 1992 habe es neun gesetzgeberische Maßnahmen gegeben, die auf das Gesundheitswesen eingewirkt hätten – mit permanenten Eingriffen auf das zahnärztliche Umfeld und die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Seit der Einführung der Festzuschüsse 2005 sei die Kurve der Honorarumsätze allmählich gestiegen. Mit der Veränderung der Rahmenbedingungen im Vertragsarztrechtsänderungsgesetz 2007, bei dem die Bedingungen der Berufsausübung gelockert wurden, habe es weiteren Auftrieb gegeben. Mit dem GKV-Finanzierungsgesetz 2011 sei der Honorarangleich Ost-West erfolgt. Als Folge der neuen GOZ 2012 sei ein weiterer Einkommensschub zu erwarten. Und mit der Abschaffung der strikten Budgetierung 2013 und der Entkopplung von der Grundlohnsumme im Versorgungsstrukturgesetz sei zu hoffen, dass die Vergütung der Zahnärzte bald wieder ein angemessenes Niveau erreichen wird. Eßer verwies auf Entwicklungen der zahnärztlichen Berufspolitik: Seit 2002 sei diese charakterisiert durch die konstruktive Mitgestaltung bei politischen Prozessen. Dahinter stecke das klare Bekenntnis zur GKV und zur sozialen Verantwortung des Berufsstands.

Mit der Ewald-Harndt-Medaille der Zahnärztekammer Berlin wurde in diesem Jahr Prof. Dr. Paul Georg Jost-Brinkmann von der Berliner Charité ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Kammerpräsident Schmiedel dessen nationales wie internationales wissenschaftliches Wirken, vor allem aber dessen Engagement für die Stärkung und Neustrukturierung des Bereichs Zahnmedizin und für den Erhalt der Zahnklinik hervor.

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