Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser,

welche Rolle spielt das Ehrenamt für das Gemeinwohl? Ein vielschichtiges Thema, wie die Titelgeschichte zeigt. Sie beschäftigt sich mit dem deutschen Rettungswesen. Ohne Ehrenamtler geht in diesem Bereich gar nichts. Hauptamtliche Rettungskräfte werden im Einsatz in großer Zahl durch ehrenamtliche Helfer unterstützt – sei es in der Luft, zu Wasser, im Gebirge, bei den zahlreichen Wohlfahrtsverbänden, im Katastrophenschutz, bei der Feuerwehr oder bei den Freiwilligendiensten. Allen diesen Helfern ist eines gemeinsam: Sie haben Vorbildfunktion. Sie bieten der Gesellschaft einen Mehrwert, bekommen aber auch etwas zurück, nämlich Gemeinschaftserlebnis und Sinnstiftung für das eigene Leben. Ehrenamt ist förderlich für den sozialen Zusammenhalt, kann aber – und das macht der Bericht ganz deutlich – nicht die grundsätzliche Verpflichtung des Staates für die Daseinsfürsorge ersetzen.

Dass gemeinnütziges Engagement eine gebührende gesellschaftliche Anerkennung verdient und auch bekommt, zeigen nicht zuletzt Initiativen wie der Tag des Ehren- amtes (2. Dezember). Der Bundespräsident zeichnet Bürger für ihr herausragendes Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Geehrt werden sie für ihren Einsatz für soziale, kulturelle, kirchliche und kommunalpolitische Belange, für Sport, Naturschutz, Bildung, Integration oder die europäische Einigung.

Es geht hier nicht per se um den Orden an der Brust oder um Ruhm und Ehre. Es geht um die Sache, um den starken Willen zur eigenen Verantwortung für die Gesellschaft. Das ist ein Thema, das auch den zahnärztlichen Berufsstand umtreibt und ihn auszeichnet. Das gesellschaftliche Engagement der deutschen Zahnärzte ist umfangreich, intensiv und in vielen Bereichen vorbildlich. Zahnärzte setzen sich in Deutschland und weltweit für benachteiligte Menschen ein.

Sie engagieren sich in Hilfswerken, Projekten und Hilfsmaßnahmen, kümmern sich um Bedürftige, verteilen Hilfsmittel und finanzieren Projekte wie Zahnstationen, Schulen oder Waisenhäuser. Die Spannbreite reicht dabei von groß angelegten internationalen Projekten bis hin zu Initiativen vor der eigenen Haustür. Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe auf den Weg zu bringen. Dabei ist es egal, ob es sich um finanzielle, (zahn-)medizinische oder ganz einfach menschliche Unterstützung handelt. Die BISS-Broschüre der Bundeszahnärztekammer zum Beispiel gibt einen Einblick in das breit gefächerte Spektrum des ehrenamtlichen Engagements im Berufsstand.

Ein Artikel in der Zeit (Online-Ausgabe vom 1.8.2011) brachte es einmal auf den Punkt: „Das Ehrenamt ist weder Zeitvertreib noch Nische für Prestigesüchtige. Es ist die Stütze einer freien Gesellschaft, weil es den Bürgern die Möglichkeit gibt, ihre Umwelt mitzugestalten und zu verbessern.“ Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin

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