Editorial

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser, dass gute Kommunikation zur Lebenszufriedenheit beiträgt, leuchtet ein – doch wie kommt man dahin?

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

dass gute Kommunikation zur Lebenszufriedenheit beiträgt, leuchtet ein – doch wie kommt man dahin? Der Hamburger Psychologe Friedemann Schulz von Thun hat mit seinem breit bekannten Kommunikationsmodell der vier Ohren so trefflich wie auch praktikabel beschrieben, was Kommunikation ausmacht und wie sie wirkt. Demzufolge enthält jede Botschaft auch eine Aussage über die Beziehung, in der wir zum Gesprächspartner stehen. Sie sagt etwas über uns selbst aus, und sie kann als Appell verstanden werden. Im medizinischen und zahnmedizinischen Bereich spielt Kommunikation eine Schlüsselrolle. Die Art der Gesprächsführung zwischen Arzt und Patient trägt maßgeblich zum Erfolg einer Behandlung und zur Zufriedenheit der Patienten bei. Doch im Praxisalltag mit Zeitdruck und ökonomischen Zwängen kommt eine kompetente Kommunikation oft zu kurz. Ein wichtiger Grund, weshalb beispielsweise die Delegierten auf dem Deutschen Ärztetag das Problem bei der Wurzel anpacken wollen und beschlossen haben, die Kommunikation mit den Patienten stärker in die Aus-, Fort- und Weiter- bildung von Ärzten zu integrieren und die interkulturelle und sprachliche Sensibilität zu fördern. Kompetenzentwicklung in der ärztlichen Gesprächsführung soll konsequent ausgebaut werden. Mehr zum Ärztetag im Heft.

Kommunikative Aspekte sind auch der Schlüssel in der Patientenberatung der zahnärztlichen Körperschaften. Eine neue Studie des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) greift das Thema Empowerment auf. Dazu ein Beitrag im Heft und auf www.zm-online.de . Es geht darum, die Autonomie des Patienten zu stärken und das Arzt-Patienten-Verhältnis zu verbessern. Der Fachbegriff Empowerment ist übrigens nicht eins zu eins ins Deutsche übertragbar. Es geht um Patientensouveränität und Ermündigung. Das Thema wird im zahnärztlichen Bereich immer bedeutender. Jedoch können Zahnärzte Empowerment beim Patienten nicht selbst herstellen, sondern nur begleiten und unterstützen. Das geht in Form von sachgerechter Kommunikation – sowohl in den Beratungsstellen wie auch in der Zahnarztpraxis. Tue Gutes und rede darüber – unter dieser Prämisse diskutierten BZÄK und KZBV mit Experten aus Gesundheitspolitik, Wissenschaft und Selbstverwaltung in einem Workshop zum Thema Qualitätssicherung zahnmedizinischer Behandlungen. Die Spitzen der Standesorganisationen machten deutlich, dass der Berufsstand die Förderung und Sicherung der Qualität als eigene zentrale Aufgabe begreift und dass es in der Zahnmedizin aufgrund der Vielfalt der Behandlungsmethoden keine standardisierte Qualität geben kann. Die Botschaft ist – weil überzeugend kommuniziert – in den Köpfen der Referenten und Diskutanten angekommen.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin

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