Smart zur warm-vertikalen Obturation
Komplexe Kanalanatomie als Herausforderung
Gulabivala et al.[1] konnten nachweisen, dass es bei der kalten lateralen Kondensation ab einer Wurzelkanalkrümmung von 20 Grad signifikant häufiger zu Undichtigkeiten kommt. Bei den drei ebenfalls untersuchten thermoplastischen Füllungstechniken war dies hingegen nicht zu beobachten.
Auch an anderer Stelle werden die Limitierungen der kalten lateralen Kondensation mit dem Verlauf des jeweiligen Wurzelkanals in Verbindung gebracht. Ebenso wie die Zentralstifttechnik komme sie bei „spezielleren Kanalanatomien“[2] an ihre Grenzen. Als konkretes Beispiel werden in diesem Zusammenhang C-förmige Wurzelkanäle genannt. Um Inhomogenitäten oder ungefüllte Bereiche zu vermeiden, sollten sie mit thermoplastischen Fülltechniken obturiert werden[3].
Risiken minimiert und Komfort erhöht

Wer bereits auf die warm-vertikale Kompaktion setzt oder darüber nachdenkt, auf diese umzusteigen, der hat sich womöglich aber schon mit der folgenden Frage befasst: Wie genau steht es bei dieser Fülltechnik eigentlich um die Patientensicherheit? Immerhin kommt dabei ein sogenannter Hitzeplugger zum Einsatz, der kurzfristig für hohe Temperaturen innerhalb des Wurzelkanals sorgen kann. Auch wissenschaftliche Untersuchungen haben sich dieses Themas bereits angenommen und konnten bei der Verwendung früherer Geräte-Generationen eine potenzielle Schädigung des parodontalen Gewebes durch Hitzeentwicklung nicht gänzlich ausschließen[4].
Neueste Obturations-Systeme versprechen mit ihren technischen Features sowie in Kombination mit modernen Guttapercha-Formulierungen jedoch ein Plus an Patientensicherheit. So macht sich etwa das System Gutta-Smart (Dentsply Sirona) die vorteilhafte Wärmeübertragung innerhalb der Conform Fit Guttapercha zunutze.
Bessere Wärmeübertragung, niedrigere Temperaturen

Dieses Obturationsmaterial ist dank seiner Zusammensetzung besonders dicht und weist keinerlei Lufteinschlüsse auf. Das wiederum führt dazu, dass die vom Hitzeplugger (Pack-Handstück) abgegebene Wärme bis zu 4 Millimeter weit in die Guttapercha übertragen werden kann. Für den Behandler bedeutet das: Er kann mit niedrigeren Temperaturen arbeiten und somit die Patientensicherheit erhöhen. Gleichzeitig sorgt das verbesserte Fließverhalten dafür, dass warme, fließfähige Guttapercha den Apex erreicht und eine adäquate 3D-Füllung des apikalen Kanaldrittels ermöglicht.
Das System selbst wiederum sorgt dafür, dass die für den Temperaturbereich von ca. 130 bis 160 Grad optimierte Guttapercha auch mit der richtigen Temperatur in den Wurzelkanal eingebracht wird. So erlaubt die Gutta-Smart-Basisstation für das Flow-Handstück keine Temperatureinstellung, die über 160 Grad hinausgeht.
Fazit für die Praxis
Speziell bei komplexeren Wurzelkanalanatomien kommt die kalte laterale Kondensation in der Regel an ihre Grenzen. Für einen möglichst bakteriendichten Verschluss kann in diesen Fällen die warm-vertikale Kompaktion sorgen. Heutige Obturations-Systeme und Füllungswerkstoffe mit neuartigen Formulierungen tragen in diesem Kontext zu einem Plus an Patientensicherheit und Bedienkomfort bei.
Mehr zu Gutta-Smart finden Siehttps://www.dentsplysirona.com/en/explore/endodontics/gutta-smart.html - external-link-new-window
Weitere Informationen: track.adform.net/C/ - external-link-new-window
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[1] Gulabivala K, Holt R, Long B: An in vitro comparison of thermoplasticized guttapercha obturation techniques with cold lateral condensation. Endod Dent Traumatol 1998, 14, 262-269. [2] Kaiser E, Grünberg C, Bauer F. Wurzelfüllmaterialien und –techniken. Bayerisches Zahnärzteblatt (54) 7-8/2017, 56-61.
[3] Ebd. [4] Gerlitzki, Oliver : In vitro Untersuchung zur Wärmeentwicklung von Hitzepluggern und der Wurzeloberfläche von Zähnen während der warmen vertikalen Kompaktion bei Wurzelkanälen. Dissertation 2017, LMU München: Medizinische Fakultät.
Komplexe Wurzelkanalanatomien erschweren eine adäquate Füllung mittels kalter Obturationstechniken. Bessere Ergebnisse erzielt in der Regel die warm-vertikale Kompaktion.