CP GABA Symposium 2019

Gesundes Zahnfleisch = gesunder Mensch?

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Nahezu 180 Teilnehmer folgten Mitte September der Einladung von CP GABA zum Symposium in die Rheinmetropole Köln. Unter dem Motto „Zahnmedizin – mehr als ein gesundes Lächeln“ widmeten sich die Referenten aus drei Ländern zukunftsweisenden Themen von A wie Angstpatient bis Z wie Zahnpasta. Einer der Schwerpunkte in den Vorträgen und interaktiven Workshops lag auf Zahnfleischerkrankungen, aktuellen Behandlungsansätzen sowie ihrem Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen.

Gingivale Rezessionen, das heißt freiliegende Wurzeloberflächen, sind ein weit verbreitetes Phänomen, dessen Prävalenz mit steigendem Alter zunimmt [1]. In ihrem Vortrag beim CP GABA Symposium 2019 diskutierte Assoz.-Prof. PD Dr. Ines Kapferer-Seebacher (Innsbruck) gemeinsam mit den Teilnehmern, wann eine Behandlung erforderlich ist und wie diese aussehen kann.

Gingivale Rezessionen haben sehr unterschiedliche Ursachen. Dazu gehören unter anderem Zahnputztraumata – vor allem durch Schrubbtechnik beim Zähneputzen –, Entzündungen, orale Piercings oder intrasulkuläre Restaurationsränder. Auch kieferorthopädische Behandlungen können ein auslösender Faktor sein: Patienten haben im Anschluss daran bis zu fünfmal häufiger Rezessionen [2]. Die damit verbundenen Probleme können vielfältig sein und reichen von Kälteempfindlichkeit über Zahnhalskaries bis hin zu gestörter Ästhetik.

Individuelle Mundhygieneinstruktion

Bei der Wahl der Behandlung sollte es aus Sicht der Expertin auch darum gehen, welche Wünsche die Patientn haben. Stehen ästhetische Aspekte im Vordergrund oder schreitet die Rezession voran, ist ein chirurgischer Eingriff unter Umständen eher angezeigt. Zahnhalsfüllungen werden unter anderem bei Hypersensitivität, Pulpanähe oder der Gefährdung der strukturellen Integrität des Zahnes durchgeführt. Auch das Alter der Patienten und weitere Faktoren wie Rauchen sollten bei der Therapie bedacht werden. Doch ganz unabhängig davon, ob die Rezession nun kieferorthopädisch behandelt, chirurgisch abgedeckt oder mit einer Zahnhalsfüllung versehen wird: Die wichtigste Maßnahme in allen Fällen ist die individuelle Mundhygieneinstruktion. Denn, so Kapferer-Seebacher, selbst die beste chirurgische Rezessionsabdeckung ist langfristig nicht stabil, wenn Patienten ihre Zähne und ihr Zahnfleisch zu heftig schrubben.

Auch die zielgerichtete Empfehlung geeigneter Produkte für die häusliche Mundhygiene kann die Gesunderhaltung des Zahnfleischs unterstützen und Schmerzempfindlichkeit lindern. meridol Zahnpasta und Mundspülung mit der Kombination aus Aminfluorid und Zinnfluorid bekämpfen die Ursache von Zahnfleischentzündungen und fördern durch ihren antibakteriellen Effekt auf bestehende Plaque die natürliche Regeneration des Zahnfleisches. Zur Linderung von Dentinhypersensibilität können eine Zahnpasta und dazu ergänzend eine Mundspülung mit PRO-ARGIN Technologie empfohlen werden, die zum Beispiel in elmex SENSITIVE PROFESSIONAL enthalten ist.

Zahnfleisch als Spiegel der Allgemeingesundheit

Extremer Mundgeruch, starkes Zahnfleischbluten oder Pigmentierungen in der Mundhöhle: Es gibt zahlreiche Allgemeinerkrankungen, die Spuren im Mund hinterlassen. Anhand vielfältiger Patientenfälle und -bilder aus ihrer praktischen Arbeit zeigte Dr. Corinna Bruckmann (Wien) in ihrem interaktiven Workshop exemplarische Zustände, typische Befunde und das weitere Vorgehen in solchen Fällen auf.

Nach dem Motto „Man sieht nur, was man weiß“ (J.W. v. Goethe) kommt es aus Sicht der Expertin zunächst darauf an, sich mit der normalen, gesunden Anatomie des Mundes vertraut zu machen, um entsprechende Anomalien überhaupt erkennen zu können. Anhand einer strukturierten Anamnese und Befundaufnahme kann das zahnmedizinische Fachpersonal auffällige Veränderungen so systematisch erfassen und dokumentieren. Besonderes Alarmzeichen ist ein rasches, aber schmerzloses Fortschreiten. Daher appellierte Bruckmann an die Zuhörer, im Zweifel besser einmal zu häufig als einmal zu wenig an medizinische Fachkollegen zu überweisen. Nur so kann eine fundierte Diagnose gestellt und ggf. die notwendige Behandlung eingeleitet werden.

Die präsentierten Fälle reichten von einer Darmerkrankung, die sich in sehr großen, über Monate nicht heilenden Aphten zeigte, bis hin zu Zahnfleischbluten, Gewichtsverlust, Fieber, Müdigkeit und Oberbauchschmerzen, die im Anschluss als akute myeloische Leukämie diagnostiziert wurden. Auch psychische Erkrankungen, Essstörungen oder Drogenmissbrauch lassen sich mitunter am Mundraum erkennen. All das verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Medizin und Zahnmedizin ist.

Die Videoaufzeichnungen der Vorträge des CP GABA Symposiums inklusive Präsentationsfolien stehen Ihnen im Dental Online College zur Verfügung unter"http://bit.ly/cpgaba2019 " - external-link-new-window

Quellen

[1] Susin C. et al. 2004, J Periodontol. 75 (10): 1377-1386.[2] Renkema AM. et al. 2013, J Clin Periodontol. 40 (6): 631-637.

Einer der Schwerpunkte in den Vorträgen und interaktiven Workshops lag auf Zahnfleischerkrankungen, aktuellen Behandlungsansätzen sowie ihrem Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen.

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