100.000 Euro für Nepal

sf
Gesellschaft
Gut ein Jahr ist es her, dass in Nepal die Erde bebte. Dr. Joachim Hoffmann aus Jena rief damals zu Spenden auf. Mit dem Geld wurden Haushalte mit Nahrungsmitteln versorgt, Medikamente und Wasser sowie Wellbleche für Notunterkünfte in Kathmandu und den nahe gelegenen Dörfern finanziert.

Hoffmann, Gutachter und Beratungsarzt des Deutschen Zentrums für orale Implantologie e. V. (DZOI), und seine Frau Luise Zimmermann konnten 100.000 Euro einsammeln.

Auch für die Verbesserung der medizinischen Ausstattung der Chhatrapati Free Clinic (CFC) in Kathmandu im Bereich der Intensivmedizin wurden Gelder eingesetzt. Das Ehepaar war zum Jahreswechsel vor Ort, um sich über die Verwendung persönlich zu informieren. Die Karl Storz GmbH & Co. KG aus Tuttlingen übergab überdies an die Klinik eine Endoskopieausstattung im Wert von über 90.000 Euro und die Marx Automation GmbH aus Düren spendete ein komplettes Wasserdesinfektionssystem.

Der Staat hilft nicht

Gegenüber zm-online schildert Hoffmann: "Leider gibt es vom Wiederaufbau in Nepal noch nicht viel zu sehen. Vor allem unsägliche bürokratische Zustände und völlig ungeklärte Regelungen zur Verteilung der Hilfen führen dazu, dass die international bereitgestellten Gelder immer noch nicht dort angekommen sind, wo sie benötigt werden. Auch Hilfen durch den Staat Nepal gibt es quasi nicht. Selbst wer eigene Mittel für einen Wiederaufbau hat, setzt diese jetzt nicht ein, um bei einer späteren Unterstützung nicht ausgeschlossen zu werden."

Am effektivsten und flexibelsten konnten Hoffmann zufolge die kleineren Organisationen helfen: "Es gibt in Deutschland zahlreiche kleinere private Initiativen und Vereine, die so wie unsere GMTZ äußerst großzügig mit Spendengeldern unterstützt wurden. Aufgrund ihrer Erfahrung, langjährigen Beziehungen und gewachsenem Vertrauensverhältnis war es ihnen möglich, die Hilfe tatsächlich schnell bis zu den Opfern zu bringen - leider war das, landesweit betrachtet, sicher nur ein Tropen auf den heißen Stein."

"I’m glad we were able to provide food to 2.500 persons!"

In einer E-Mail fasst Bijaya Mali, der Leiter der Chhatrapati Free Clinic aus Kathmandu, die Hilfsleistungen noch mal aktuell zusammen: „The situation has not really improved even after 1 whole year. I’m glad we were able to provide roofing sheets for the houses of 1.200 plus families, food to 2.500, medical care to 1.800 persons, blankets to 300 persons and food & baby blankets to 50 new moms.”

Hintergrund: Dr. Joachim Hoffmann und seine Frau sind seit 1992 mitBijaya Mali, dem Leiter der Chhatrapati Free Clinic, und den Menschen eng verbunden. Mit ihrem Verein „Gesellschaft für medizinisch-technische Zusammenarbeit Jena e. V.“ (GMTZ) unterstützen sie sie regelmäßig mit Sachmitteln, Experteneinsätzen vor Ort und Geldspenden.

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