40 Prozent Dunkelziffer bei COVID 19-Infektionen
Bei etwa 3,7 Prozent der Probanden wurde basierend auf Hochrechnungen im Rahmen der "Gutenberg COVID-19 Studie" bis Anfang April eine vergangene oder akute, wissentliche oder bislang nicht diagnostizierte Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen. Dies entspricht basierend auf den schon vorliegenden Daten bis Anfang Juli, aktuell einem Anteil von ungefähr 6,3 Prozent in der Bevölkerung. Dieses Ergebnis übersteigt sogar die Annahme des Robert Koch-Instituts (RKI), das insgesamt von 4,6 Prozent an Infektionen in Deutschland ausgeht.
Männer und Ältere hatten sich häufiger ohne dass sie es wussten angesteckt. Der Höchstwert lag mit etwa 63 Prozent bei den 75- bis 88-Jährigen. Der hohe Anteil an unerkannten Infektionen verdeutlicht den Forschern zufolge, wie wichtig eine systematische Testung ist, um eine Ausbreitung des Virus und damit auch eine mögliche erneute Infektionswelle frühzeitig erkennen zu können.
Bei Vier-Personenhaushalten ist das Risiko 30 Prozent höher
Es konnten keinen Anzeichen gefunden werden, dass Kinder im Haushalt das Infektionsrisiko erhöhen. Allerdings ist der Anteil einer SARS-CoV-2-Infektion bei Haushalten, in denen vier oder mehr Personen zusammenleben, im Vergleich zu Zwei-Personen-Haushalten um etwa 30 Prozent höher.
Eine besonders schutzbedürftige Gruppe sind Menschen mit niedrigerem sozioökomischen Status. Sie weisen ein höheres Infektionsrisiko wegen ihrer Lebensverhältnisse auf. Bei ihnen besteht zugleich jedoch eine niedrigere Impfbereitschaft und Impfquote.
Homeoffice und AHA-Regeln sind förderlich
Die Studienergebnisse blegen auch, dass für den Schutz vor einer Infektion sind die AHA-Regeln und Homeoffice förderlich sind. Personen, die regelmäßig einen Mund-Nasen-Schutz trugen, haben ein um 34 Prozent niedrigeres Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion. Berufstätige, die ausschließlich im Homoffice arbeiteten, haben ein um rund 31 Prozent niedrigeres Infektionsrisiko.
Vom 21. bis 27 Juni lag der Anteil der Delta-Variante in Deutschland bei 59 Prozent, geht aus dem aktuellen Virusvariantenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Das entspricht einer Verdoppelung innerhalb einer Woche. Eine Woche zuvor lag ihr Anteil noch bei 37 Prozent. Das RKI geht davon aus, dass ihr Anteil der Variante weiterhin stark zunehmen wird.
Zwei Drittel der Neuinfektionen sind eine Ansteckung mit Delta
Das RKI nimmt an, dass es sich nun bei knapp zwei Dritteln der PCR-bestätigten COVID-19-Neuinfektionen um eine Ansteckung mit Delta (B.1.617.2) handelt. Die Variante Alpha (B.1.1.7) mache nur noch ein Drittel der positiven Proben aus.