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5-Punkte-Plan gegen Infektionen

sf/pm
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Auf der Chirurgie infizieren sich Patienten doppelt so oft wie auf anderen Stationen. Ein 5-Punkte-Plan beschreibt, wie solche Ansteckungen verhindert werden können.

Bei bis zu 20 Prozent aller Patienten, die im Bauchraum operiert werden, treten Wundinfekte auf. Um diese Anzahl zu verringern, hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) einen 5-Punkte-Plan zum Umgang mit Antibiotika vor und nach operativen Eingriffen entwickelt.

Das richtige Antibiotikum

Punkt 1: die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums in korrekter Dosierung. „Eine interdisziplinäre Gruppe erstellt dazu eine Liste mit Empfehlungen“, erklärt Prof. Stefan Maier, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Kaufbeuren. Die Liste berücksichtigt demnach, welche Erreger bereits Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt haben.

„Die Liste soll aber auch aufzählen, welche Eingriffe - wie etwa Schilddrüsen-Operationen - ohne Antibiotika erfolgen können“, ergänzt Privatdozent Dr. med. Christian Eckmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum Peine. Beide Experten leiten die Arbeitsgruppe Viszeralchirurgische Infektionen der DGAV.

Die Rolle des Anästhesisten

Punkt 2: Wer soll das Medikament geben? Es sei Aufgabe der Anästhesie, das Antibiotikum zu verabreichen. Diese Regelung solle damit - Punkt 3 - sicherstellen, dass die Prophylaxe zuverlässig 60 bis 30 Minuten vor dem Eingriff erfolgt. „Das ist der optimale Zeitpunkt“, so DGCH-Experte Maier. 

Eine Gabe reicht

Punkt 4: Dauert die Operation voraussichtlich nicht länger als drei Stunden, ist diese einmalige Gabe („single shot") ausreichend. „Nur bei längerer Operation oder einem starken Blutverlust sollte das Antibiotikum während des Eingriffs erneut gegeben werden“, erklärt Maier. 

Nach der OP

Punkt 5 beschreibt, wann eine Gabe von Antiinfektiva über die Operation hinaus unbedingt unterbleiben sollte. „Dieser letzte Punkt ist uns besonders wichtig“, betont Eckmann. „Es ist unnütz, nach der Operation weiterhin vorbeugend Antibiotika zu verabreichen.“ „Hier gilt das Motto: weniger ist mehr“, betont Prof. Joachim Jähne, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).

Durch diesen unnötigen Gebrauch fördere man die Entstehung und Verbreitung lebensgefährlicher Krankenhausinfektionen - es entwickeln sich multiresistente Krankenhauskeime, die auf gängige antibakterielle Wirkstoffe nicht mehr ansprechen würden.

So könne eine unnötig lange Antibiotika-Therapie das Gleichgewicht der Darmflora stören - mit der Folge, dass sich Erreger ausbreiten und Giftstoffe bilden, die lebensbedrohliche Darminfektionen auslösen. „Dies gilt es unbedingt zu verhindern, und dazu sollen die fünf einfachen Antibiotika-Prinzipien beitragen“, so Eckmann.

Antibiotikaprophylaxe ist Thema einer Sitzung auf demDGCH-Kongressam 27. März von 14.30 bis 16.00 Uhr.Das Kongressmotto lautet  "Chirurgie zwischen Faszination, Mut und Demut".

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