9 von 10 Deutschen würden elektronische Gesundheitsakte nutzen
Wichtigster Vorteil der zentralen Speicherung von Patientendaten in einer virtuellen Akte liegt dabei aus Sicht der Befragten in der schnellen Notfallversorgung: 71 Prozent finden im Notfall eine zentrale Datenspeicherung hilfreich; 68 Prozent begrüßen die Zeitersparnis, weil Befunde nicht erst angefordert werden müssen; 66 Prozent schätzen den besseren Informationsaustausch zwischen Ärzten und Krankenhäusern, den die virtuelle Akte ermöglicht.
Gut drei von fünf Deutschen empfinden es außerdem als Erleichterung, dass ihnen die zentrale Gesundheitsakte Zeit und Aufwand spart. So müssen etwa Röntgenbilder nicht mehr abgeholt oder Schreiben an die Krankenkasse versendet werden. Lediglich neun Prozent der Befragten sehen in der eGA keinerlei Vorteile.
Angst vor Hackerangriffen bleibt
Dennoch gibt es auch bei den Befürwörtern der eGA weiterhin Bedenken: Diese wurzeln vor allem in der Sorge um die Datensicherheit. Die Gefahr von Hackerangriffen ist für 64 Prozent der Befragten ein Nachteil der Akte. Die Befürchtung, die Daten könnten in falsche Hände gelangen, teilt ebenfalls die Mehrheit der Befragten: 61 Prozent sorgen sich darum, dass Versicherungen die Daten nutzen könnten, um Tarife zu erhöhen oder Leistungen auszuschließen; 53 Prozent befürchten dadurch Nachteile bei ihrer Krankenkasse.
Patienten wollen Impfstatus, Laborwerte und Röntgenbilder speichern
Am ehesten würden die Befragtem Impfstatus, Laborwerte, Röntgenbilder und EKG-Befunde in einer Akte hinterlegen. Diese Funktionen würden rund zwei Drittel der Befragten nutzen. 62 Prozent geben an, sie würden Wirkstoff und Dosierung aktuell verordneter Medikamente in der Akte vermerken.
Eine Mehrheit der Deutschen würde auch weitere Daten zur eigenen Person speichern lassen, die Ärzte bei der Behandlung heranziehen können: So sagen 59 Prozent, Hinweise auf chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Asthma sowie auf Allergien sollten in die Akte. 58 Prozent wollen Arztbriefe oder Entlassungsberichte aus dem Krankenhaus hinterlegen lassen. 57 Prozent würden auch Basisdaten wie Größe, Alter, Gewicht und Blutgruppe angeben.
Besonders aufgeschlossen zeigen sich hier ältere Menschen ab 60 Jahren. Sie würden die meisten Funktionen noch intensiver nutzen als der Durchschnitt. Vor allem ihre Laborwerte würden sie gern einer virtuellen Akte anvertrauen - 74 Prozent der über 60-Jährigen würden etwa ihr Blutbild dort abspeichern.