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Während es 2021 noch 102 gesetzliche Krankenkassen gab, sind es im neuen Jahr nur noch 97. Zu Spitzenzeiten im Jahr 2000 gab es sogar 420 Kassen, 2005 waren es 267. Im Jahr 2022 liegt ihre Zahl erstmals im zweistelligen Bereich. Die fünf aufgelösten Krankenkassen haben mit anderen Anbietern fusioniert.
Diese Krankenkassen gibt es ab 2022 nicht mehr:
Die BKK der Grillo Werke AG fusioniert mit der Bergischen Krankenkass.
Die BKK HMR (Herford Minden Ravensberg) fusioniert mit der BKK Melitta Plus zur BKK Melitta HMR.
Die BKK RWE geht eine Fusion mit der energie-BKK ein.
Die SIEMAG BKK fusioniert mit der Novitas BKK.
Die Wieland BKK geht mit der BKK Verbund Plus zusammen.
Zum Jahreswechsel hat fast jede fünfte gesetzliche Krankenkasse ihren Beitragssatz zwischen 0,2 und 0,7 Prozentpunkten erhöht, darunter neun der insgesamt elf Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). Allein bei diesen neun Krankenkassen sind knapp 21 Millionen Menschen versichert. Insgesamt sind in Deutschland rund 73 Millionen bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert.
Teuerste versus günstigste Kasse
Von allen Krankenkassen ist die BKK24 mit einem Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent und einem Gesamtbeitrag von 17,1 Prozent am teuersten. Am günstigsten hingegen sind die Beiträge bei der BMW BKK: Hier liegt der Zusatzbeitrag bei 0,3 Prozent und der Gesamtbeitrag bei 14,9 Prozent. Sie ist jedoch nur für die Mitarbeiter des BMW Konzerns zugänglich. Eine weitere günstige Kasse ist die BKK EUREGIO, die aber nur in Hamburg und Nordrhein-Westfalen geöffnet ist. Hier liegt der Beitragssatz bei 14,95 Prozent.
Im November hatte der Bundestag die zusätzliche Milliardenhilfe für die gesetzlichen Krankenversicherungen beschlossen. Zusammen mit dem gesetzlich vorgesehenen Bundeszuschuss von 14,5 Milliarden Euro wird der Bund 2022 nun insgesamt 28,5 Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds überweisen.
Durch den um sieben Milliarden Euro zusätzlich erhöhten Bundeszuschuss könne der Zusatzbeitrag im Durchschnitt fast unverändert bei 1,3 Prozent bleiben. Dennoch erhöhen ungefähr 18 Kassen ihre Zusatzbeiträge. Das geht aus der aktuellen Beitragsliste des GKV-Spitzenverbandes hervor.
GKV-Spitzenberband warnt vor Beitragserhöhungen 2023
So hätten die Kassen für 2022 noch genug Geld, aber „wird nichts unternommen, müssen die Beiträge Anfang 2023 um fast einen Prozentpunkt steigen“, betont Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer. Der GKV fordert die Ampelkoalition dazu auf, dringende Reformen im Gesundheitswesen nicht zu vernachlässigen.
Das Problem der geringen Krankenkassenbeiträge, die der Bund für Hartz-IV-Empfänger zahlt, müsse geklärt werden. Allerdings sei im Koaltionsvertrag nicht von einem Ausgleich, sondern von höheren Beiträgen die Rede, was sie als sehr problematisch erachtet. Es sei nicht die Aufgabe der Beitragszahler, die Aufgaben des Staates zu finanzieren. „Wir erwarten, dass der gesetzlichen Krankenversicherung die tatsächlich entstehenden Kosten erstattet werden, also insgesamt 10 Milliarden Euro mehr als bisher“, so Pfeiffer.