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Ärztebild im Wandel

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Das Wesen der Freiberuflichkeit, die Gefahren der Deprofessionalisierung und die Rolle des Arztberufs standen im Mittelpunkt der Bundeshauptversammlung des NAV-Virchow-Bundes am Wochenende in Berlin.

"Wir müssen die Konturen der Freiberuflichkeit wieder scharf stellen“, forderte der Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB), Dr. Rolf Koschorrek, vor den Delegierten der Versammlung. Freiberufler zeichneten sich aus durch Kompetenz, ein hohes Wissensniveau und selbstverantwortliche Tätigkeit. Das gelte auch für den Arztberuf.

Ärzte: eine Wertegemeinschaft

Der Arzt sei Anwalt des Patienten, Diagnose- und Therapiefreiheit zählten zu den Grundprinzipien seines Handelns. Dazu gehöre auch, dass der Arzt sich dem Gemeinwohl verpflichte. Koschorrek : "Wir müssen geschlossen als Wertegemeinschaft auftreten.“

Die Entmündigung des Arztberufs

Vor den Gefahren der Deprofessionalisierung des Arztberufes warnte Prof. Dr. Paul U. Unschuld, MPH, Direktor des Horst-Görtz-Instituts für Theorie, Geschichte und Ethik Chinesischer Lebenswissenschaften an der Charité Berlin. In seinem Vortrag "Die Entmündigung des Arztberufes“ skizzierte er den zunehmenden Trend im Gesundheitswesen weg von der medizinisch-fachlichen Komponente und hin zur Renditeorientierung.

Kranke als Ressource

Gesundheit mutiere zur Ware, die der Gesundheitsmarkt feilhalte, so Unschuld. Technischer Fortschritt, geänderte Formen der Wissensbildung, der gesellschaftliche Wandel und die zunehmende Ökonomisierung hätten Ärzte als zentrale Entscheidungsträger verdrängt und neue Akteure an die Macht gebracht. Diese betrachteten erstmals in der Geschichte Kranke als Ressource und das Gesundheitswesen als Marktwirtschaft. Aufgabe der Standespolitik sei es, die Anwaltschaft für die Patienten wiederzuerlangen.

Im Rahmen der Bundeshauptversammlung erhielt Prof. Dr. Fritz Beske, Kiel, die Kaspar-Roos-Medaille des Verbands der niedergelassenen Ärzte Deutschlands für sein wegweisendes Engagement im Gesundheitswesen.

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