Aktive Sterbehilfe: Merkel für restriktive Regelung
Abgeordnete seien "ihrem Gewissen verpflichtet, erst recht bei Grenzfragen des menschlichen Lebens", sagte sie den "Kieler Nachrichten" (Freitag). Nach einem gescheiterten Anlauf will der Bundestag bis 2015 über eine Reform bei der Sterbehilfe entscheiden.
Merkel wünscht sich eine offene Debatte
Gerade für eine Volkspartei sei es wichtig, über derartige Themen offen zu diskutieren, sagte sie mit Blick auf die Positionierung der Union. "Als Parteivorsitzende wünsche ich mir das. Wir sind jetzt mitten in dieser Debatte." Weiter sagte die CDU-Vorsitzende und Regierungschefin: "Ich möchte darüber hinaus, dass wir die Palliativmedizin noch weiter ausbauen."
"In einer Atmosphäre des Respekts"
Sie erinnere sich an die sehr ernsthaften Parlamentsdebatten, als es beispielsweise um die Präimplantationsdiagnostik, um Organspenden oder um Stammzellen gegangen sei, sagte Merkel weiter. "Das waren beeindruckende parlamentarische Stunden - in einer Atmosphäre des Respekts vor denen, die anders entschieden haben."
Der Chef der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte, die Bundeskanzlerin mache mit ihren Äußerungen klar, dass sie keine Liberalisierung der aktiven Sterbehilfe wolle. "Nun muss sich Merkel ebenso klar positionieren für ein Verbot der organisierten Suizidbeihilfe. Hier fehlen konkrete Gesetzesvorschläge."