Medizin

BMI beeinflusst Knochenbrüche

sp/pm
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Eine große internationale Studie hat untersucht, welchen Einfluss das Gewicht auf das Knochenbruchrisiko postmenopausaler Frauen hat.

Osteoporose haben in Deutschland über sechs Millionen Menschen. Jährlich erkranken rund 885.000 Menschen neu. Frauen nach der Menopause sind besonders betroffen. Jeder zweite Betroffene erleidet innerhalb von vier Jahren mindestens einen Knochenbruch.

Was viele nicht wissen: Das Körpergewicht hat einen großen Einfluss auf die Entstehung von Knochenbrüchen. Eine große internationale Studie mit postmenopausalen Frauen untersuchte, welchen Einfluss Gewicht, Body-Mass-Index (BMI) und Körpergröße auf das Knochenbruchrisiko und vor allem auf die Bruchstelle haben.

Hüftgold schützt vor Oberschenkelhalsbrüchen

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Fettpolster auf der Hüfte einen gewissen Schutz vor einem Oberschenkelhalsbruch gewähren. Als Erklärung mögen unter anderem auch ganz einfach biomechanische Momente dienen, meint Prof. Dr. Helmut Schatz, DGE-Mediensprecher aus Bochum: „Schlanken Frauen fehlen über den Knochen oft die Polster, welche die Wucht des Aufpralls abfangen.“

Die „Global Longitudinal Study of Osteoporosis in Women“, kurz GLOW, liefert weitere Erkenntnisse zu dem Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Brüchen im internationalen Vergleich. Mehr als 50.000 Frauen über 50 Jahre aus zehn Ländern, darunter Deutschland, nahmen teil.

Die Frauen füllten über drei Jahre jedes Jahr einen Fragebogen zu aktuellen und früheren Knochenbrüchen aus. Die Angaben wurden dann zu Körpergröße, Körpergewicht und dem BMI in Beziehung gesetzt. Fast sieben Prozent der Frauen erlitten während der Zeit einen Knochenbruch.

Je schlanker, desto häufigerosteoporotische Brüche

Je niedriger der BMI, desto häufiger traten Wirbelkörperbrüche, Schenkelhalsbrüche und Unterarmbrüche auf. „Untergewicht ist ein Risikofaktor für Osteoporose und begünstigt osteoporotische Brüche“, so Prof. Johannes Pfeilschifter, Mitautor derStudie und Mitglied im Beirat der Sektion Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Auch  die Körpergröße habe einen Einfluss auf das Knochenbruchrisiko:  „Bei Oberarm-, Schulter- und Schlüsselbeinbrüchen zeigte sich, dass das Risiko mit einer höheren Körpergröße - anders als eigentlich erwartet - abnahm“, sagt Pfeilschifter.

Hohes Gewicht begünstigt Knöchelbrüche

Bei den Frauen mit einem BMI größer 30 waren osteoporotische Brüche zwar etwas seltener als bei den Frauen mit einem BMI zwischen 18,5 und 30. Die Zahl aller Knochenbrüche war in beiden Kategorien aber ähnlich hoch, da mit steigendem Körpergewicht Brüche anderer Knochen, vor allem Knöchelbrüche, häufiger auftraten. Bei den übergewichtigen Frauen war auch die durchschnittliche Dauer eines Krankenhausaufenthalts bei einem Bruch länger als bei den normalgewichtigen Frauen.

Normaler BMI ist optimal

"Bei einem Übergewicht nimmt das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu“, sagt Schatz. Optimal zur Vermeidung von Knochenbrüchen scheint somit ein normaler BMI zu sein. Schatz rät schlanken Frauen nach den Wechseljahren, sich ihres zusätzlichen Risikos bewusst zu sein und deshalb rechtzeitig eine Risikoabschätzung für eine Osteoporose vornehmen zu lassen.

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