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Militärzahnärzte verurteilen Dentaltourismus in der Truppe

Britische Armee warnt Soldaten vor „Turkey teeth" 

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Gesellschaft
Militärzahnärzte der British Army haben ihre Soldaten davor gewarnt, für „Türkei-Zähne“ ins Ausland zu reisen, da der kosmetische Eingriff wegen schlechter Qualität die Dienstfähigkeit beeinträchtigen könnte.

Sie haben den Truppen dringend dazu geraten, auf die von Influencern beworbenen Behandlungen im Ausland zu verzichten, bei denen natürliche Zähne abgeschliffen und Veneers angebracht werden. Der von Influencern in den sozialen Medien beworbene Hype verspricht „blendend weiße Zähne“ zu einem Bruchteil dessen, was sie in Großbritannien kosten würden und führt aufgrund der mangelhaften Standards in der Türkei und Osteuropa oft zu Karies, Zahnfleischerkrankungen und Abszessen.

Viele Soldaten sind danach untauglich für den Fronteinsatz

Laut „Soldier“, der offiziellen Publikation des Verteidigungsministeriums für die Streitkräfte, müssen viele Soldaten innerhalb von zwölf Monaten nach einer solchen Behandlung für Nachbesserungen die Hilfe der Armeezahnärzte in Anspruch nehmen. In manchen Fällen sei der Zustand der Mundgesundheit so gravierend, dass die Soldaten für den Fronteinsatz als medizinisch untauglich eingestuft werden, weil sie aufgrund fehlender Behandlungsmöglichkeiten in Kriegsgebieten nicht ins Ausland entsandt werden dürfen.

Oberstleutnant Wassim Slim berichtete gegenüber „Soldier“, dass die Hälfte der befragten Militärzahnärzte angegeben habe, Reparaturen nach kosmetischen Eingriffen im Ausland durchgeführt zu haben. „Von denen, die Probleme im Zusammenhang mit Schönheitsoperationen im Ausland behandeln mussten, bewertete die Mehrheit die Qualität der Versorgung als schlecht oder sehr schlecht“, sagte Wassim.

Die Versorgungsqualität ist schlecht oder sehr schlecht

Die Zeitung „Mail on Sunday“ hatte im August enthüllt, dass in den vergangenen vier Jahren 173 Rekruten von der Armee wegen Zahnfleischerkrankungen und Karies abgelehnt worden waren. Eine weitere Befragung ergab demnach, dass von 1.000 im Einsatz befindlichen Soldaten bis zu 150 eine Zahnbehandlung benötigten. Die British Dental Association hatte zuvor festgestellt, dass im Irak und in Afghanistan mehr Soldaten aufgrund von Zahnproblemen dienstunfähig wurden als durch Kampfhandlungen.

Das Verteidigungsministerium appellierte an alle Angehörigen der Streitkräfte, die einen kosmetischen zahnärztlichen Eingriff in Erwägung ziehen, dies mit dem Zahnarzt ihrer Einheit zu besprechen, um eine unparteiische Beratung über mögliche Folgen zu erhalten.

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