Darum entscheiden sich Heilberufler (erstmal) für die Anstellung
Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten demnach mit nur 5 Prozent am seltensten im Schichtdienst. Dieser Wert trägt maßgeblich zu ihrer hohen Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitszeitmodell bei. 68 Prozent der angestellten Apothekerinnen und Apotheker nennen Bürokratie als größte Belastung. 44 Prozent der Zahnärztinnen und Zahnärzte planen eine Niederlassung in den kommenden fünf Jahren. Für 53 Prozent spricht allerdings der geringere administrative und bürokratische Aufwand auch in Zukunft für ein Angestelltenverhältnis.
Für Ärzte steht flexibles Arbeiten im Team ganz oben
Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten mit nur 5 Prozent am seltensten im Schichtdienst – ein entscheidender Zufriedenheitsfaktor.
Die angestellten Fachärztinnen und Fachärzte sind mit 56 Prozent deutlich seltener zufrieden. Sie wünschen sich öfter mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, und rund ein Drittel würde gerne die Wochenstunden reduzieren. Wertschätzender Umgang im beruflichen Alltag (53 Prozent) ist ihnen fast genauso wichtig wie eine angemessene Vergütung (64 Prozent).
Zahnärzte wünschen sich Verstärkung
Mehr Unterstützung im Team wünschen sich insgesamt 55 Prozent der befragten Zahnärztinnen und Zahnärzte, der höchste Wert unter allen Heilberufsgruppen. Zwar sind 68 Prozent mit ihrem Arbeitszeitmodell zufrieden.
Weniger Bürokratie könnte bei angestellten Apothekerinnen und Apothekern maßgeblich zu mehr beruflicher Zufriedenheit beitragen: 68 Prozent der Befragten wünschen sich weniger administrativen Aufwand. Die Rahmenbedingungen für eine Selbstständigkeit bewerten sie kritisch und schätzen die Planbarkeit und Sicherheit des Angestelltenverhältnisses entsprechend hoch ein. Entsprechend erwägen lediglich 10 Prozent der Befragten, in den nächsten fünf Jahren eine eigene Apotheke zu gründen.
Anstellung im Fokus
Die Ergebnisse der Studie „Anstellung im Fokus – Heilberufler im Wandel“ zeigen, dass vor allem finanzielle Sicherheit und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu den zentralen Gründen gehören, warum sich die befragten Ärzte, Zahnärzte und Apotheker zunächst für ein Angestelltenverhältnis entschieden haben. Dabei ist den meisten der persönliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen besonders wichtig. Mehr Spielraum für flexiblere Arbeitszeitmodelle ist ein Wunsch, der ebenfalls über alle Fachgruppen hinweg geäußert wurde.
„Unsere Studie zeigt deutlich, dass Heilberufler klare Strukturen, planbare Arbeitsmodelle und verlässliche Rahmenbedingungen erwarten, unabhängig davon, ob sie angestellt arbeiten oder eine eigene Praxis anstreben", berichtet Nicole Wortmann, Bereichsleiterin Gesundheitsmarkt bei der apoBank.
Verantwortung ja, aber sie muss zum Lebensmodell passen
„Viele möchten Verantwortung übernehmen, jedoch in Formen, die zu ihrem Lebensmodell passen. Immer häufiger entwickeln sich berufliche Wege so, dass Anstellung, Kooperation und Selbstständigkeit nahtlos ineinandergreifen.“ Das verändere auch die Versorgung: „Sie wird teamorientierter, kooperativer und vielerorts größer organisiert.“
Die Online-Befragung im Auftrag der apoBank führte DocCheck Insights vom 17. Juni bis zum 14. Juli 2025 auf Basis einer Zufallsauswahl durch. Die Stichprobe umfasste 500 angestellte Heilberuflerinnen und Heilberufler im Alter von höchstens 50 Jahren, davon waren 110 Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner, 100 Fachärztinnen und Fachärzte, 100 Zahnärztinnen und Zahnärzte, 110 Apothekerinnen und Apotheker sowie 80 sonstige Heilberufler.



