Ausgefaxt

Britisches Gesundheitssystem schafft Faxgeräte ab

mth/pm
Nachrichten
Britischen Arztpraxen des staatlichen Gesundheitssystems "National Health System" (NHS) ist es seit Jahresanfang untersagt, Faxgeräte zu kaufen. Bis zum 31. März 2020 sollen alle Geräte stillgelegt werden. Anstelle von Faxen treten "sichere E-Mails".

Hintergrund der Entscheidung: Das Royal College of Surgeons (RCS, Berufsverband der Chirurgen) hatte im Juli 2018 festgestellt, dass allein im Landesteil England des Vereinigten Königreichs noch fast 9.000 Faxgeräte im Einsatz sind. "The Telegraph" meldet unter Bezug auf die RCS-Untersuchung, dass eine Klinikkette mehr als 600 "fax machines" in Betrieb habe.

Das Department of Health and Social Care (Ministerium für Gesundheit und Soziales) erklärte unter Berufung auf den Medienbericht, "dass ein Wechsel zu moderneren Kommunikationsmethoden erforderlich sei, um die Patientensicherheit und die Cyber-Sicherheit zu verbessern". Anstelle von Faxgeräten sollten "sichere E-Mails" verwendet werden. Minister Matt Hancock von den Konservativen nannte Faxgeräte "archaisch".

Weiter hieß es, dass "digitale Services und IT-Systeme bald klare Standards erfüllen" müssten, um sicherzustellen, "dass sie über Unternehmensgrenzen hinweg miteinander kommunizieren können und kontinuierlich erweitert werden können".

Chirurgenverband RCS unterstützt Regierungsentscheidung

Richard Kerr, Vorsitzender der RCS-Kommission für die Zukunft der Chirurgie, sagte, die fortgesetzte Nutzung der veralteten Technologie durch den NHS sei "absurd". Fortschritte in den Bereichen künstliche Intelligenz, Genomik und Bildgebung für das Gesundheitswesen versprächen Patienten "spannende Vorteile". Kerr fügte hinzu, es sei "entscheidend", dass der Gesundheitsdienst "in bessere Möglichkeiten investiert, um die große Menge an Patienteninformationen übermitteln zu können, die in der Zukunft generiert werden".

Der Verband betonte, er unterstütze daher die Entscheidung der Regierung.

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