Aktionsbündnis Patientensicherheit

Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps

sg/pm
NachrichtenGesellschaft
Gesundheits-Apps erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Worauf Nutzer bei der Verwendung achten sollen, hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) in einer Broschüre zusammengestellt.

Das APS verweist darauf, dass die Verwendung von digitalen Gesundheits-APPs sowohl Chancen als auch Risiken für die Patientensicherheit bergen können. Chancen ergeben sich durch Therapie-Unterstützung in Form von Aufklärung und Bereitstellung von Informationen. Dagegen sind Risiken durch Fehlinformation oder Missbrauch persönlicher Daten abzuwägen, erklärt das Aktionsbündnis in seiner Broschüre .

Apps stellen keine Diagnosen

Um Nutzer solcher Apps auf Vorteile und Risiken hinzuweisen, hat das Bündnis eine Checkliste zusammengestellt.

So sollte eine App etwa den konkreten Anwendungsbereich beschreiben (beispielsweise die tägliche Erinnerung an die Einnahme von Medikamenten) und über die eigenen Grenzen aufklären (wie mit einem Hinweis, dass ein Arztbesuch nicht durch die Nutzung dieser App ersetzt werden kann). Das letzte Update sollte innerhalb der letzten sechs Monate bereitgestellt worden sein.

Allgemein sei zu prüfen, dass die App keine abschließende Diagnose mit sich daraus ableitenden Behandlungsempfehlungen bietet, sondern lediglich der Therapieunterstützung (wie etwa Aufzeichnung von Werten) diene. Apps, die eine Diagnosestellung anbieten, sollten immer kritisch beurteilt werden, heißt es in der Broschüre weiter. Diagnosen sollten auf jeden Fall immer durch einen (Fach-)Arzt gestellt werden.

Wie Bewertungen zu bewerten sind

Einen ersten Hinweis auf eine gute App könnten die Bewertungen durch andere Nutzer in den Stores geben (‚Sternebewertungen‘). Viele positive Bewertungen für eine App könnten ein Hinweis auf eine gute App sein, müssten es aber nicht. Ausdrücklich warnen die Autoren: „Seien Sie stets vorsichtig und kritisch! Es ist nicht immer ersichtlich, wer hinter den Bewertungen steht und mit welcher Motivation die Bewertung vorgenommen wurde.“

Auf Siegel oder Zertifizierung achten

Der Ratgeber macht zudem darauf aufmerksam, dass Verbraucherschutzorganisationen, Stiftung Warentest und medizinische (Fach-)Gesellschaften ebenfalls Empfehlungen für bestimmte Apps geben. Da die Anforderungen an Siegelvergaben sehr unterschiedlich sind, sollte man hier genau hinschauen, rät das Bündnis. Anhand einer transparenten Beschreibung der Bewertungskriterien könne man erkennen, welche Organisation das Siegel aufgrund welcher Bewertungskriterien vergeben hat.

Die Broschüre nennt Qualitätssiegel des TÜV wie etwa ,Trusted App' der TÜV TRUST IT GmbH oder Siegel des TÜV Rheinland, die sich primär auf Einhaltung des Datenschutzes beziehen. Als weiteres Beispiel führt der Ratgeber das Siegel ‚DiaDigital‘ auf, ein Siegel der Diabetesverbände, mit dem gute Diabetes-Apps ausgezeichnet werden.

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