Studie der Uni Magdeburg

COVID-19-Impfstoffe triggern keine Autoantikörper

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Gesellschaft
Können COVID-19-Vakzine Autoantikörper triggern? Wissenschaftler der Universitätsmedizin Magdeburg haben die Immunantwort auf verschiedene Impfungen gegen SARS-CoV-2 analysiert.

Die Magdeburger Forscher führten in den letzten Monaten zwei Studien zu COVID-19-Impfstoffen durch. Ihr Ziel war, herausfinden, ob sich die Stärke der Immunantwort je nach COVID-19-Impfstoff-Kombination unterscheidet und ob diese Impfungen das Immunsystem so umprogrammieren, dass es zu einer Reaktion gegen körpereigene Strukturen durch Autoantikörper kommt.

Insgesamt nahmen 120 Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Magdeburg an den Studien teil. Analysiert wurden zwei Impfungen mit einem mRNA- oder Vektor-Impfstoff beziehungsweise die Kombination eines Vektor-Impfstoffs, gefolgt von einem mRNA-Impfstoff.

Gemäß der individuellen Impfstoffkombination wurden die Probanden in drei Gruppen aufgeteilt. Bei allen erfolgten vier Blutentnahmen, vor der Zweitimpfung sowie zwei beziehungsweise vier Wochen und vier Monate nach der Zweitimpfung. Damit konnten die Konzentrationen der Impfantikörper und Autoantikörper bestimmt und anschließend statistisch ausgewertet werden.

Es findet keine ungewollte Immunreaktion gegen den eigenen Körper statt

„In unseren Studien konnten wir zeigen, dass die Induktion von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 nach einer zweimaligen Impfung mit dem Vektor-Impfstoff von AstraZeneca im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen um circa 90 Prozent reduziert war" berichtet der Magdeburger Immunologe und Leiter des Institutes für Molekulare und Klinische Immunologie der Universitätsmedizin Magdeburg, Prof. Dr. Burkhart Schraven.

"Hiermit ist vermutlich auch ein deutlich verringerter Schutz gegen eine Ansteckung mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 verbunden“, betont Schraven. Diese Informationen seien wichtig, um die Prozesse, die durch die neuen Impfstoffe angestoßen wurden, besser zu verstehen und einige offene Fragen zu beantworten.

„Wir konnten zeigen, dass keine der drei Impfstrategien eine Produktion von Autoantikörpern in gesunden Probandinnen oder Probanden induziert und dementsprechend auch keine ungewollte Immunreaktion gegen den eigenen Körper stattfindet. Dies ist ein sehr wichtiger Befund, da solche Autoimmun-Reaktionen im Zusammenhang mit symptomatischen COVID-19-Infektionen beobachtet wurden und daher die Möglichkeit bestand, dass auch die Impfung ähnliche Veränderungen anstößt“, btont der Studienerstautor Dr. Christoph Thurm.

Publikationen

Swantje I. Hammerschmidt, Christoph Thurm, Berislav Bošnjak, Günter Bernhardt, Annegret Reinhold, Stefanie Willenzon, Christiane Ritter, Dirk Reinhold, Burkhart Schraven, Reinhold Förster, Robust induction of neutralizing antibodies against the SARS-CoV-2 Delta variant after homologous Spikevax or heterologous Vaxzevria-Spikevax vaccination, First published: 06 December 2021https://doi.org/10.1002/eji.202149645

Christoph Thurm, Annegret Reinhold, Katrin Borucki, Sascha Kahlfuss, Eugen Feist, Jens Schreiber, Dirk Reinhold, Burkhart Schraven, Anti-SARS-CoV-2 vaccination does not induce the formation of autoantibodies but provides humoral immunity following heterologous and homologous vaccination regimens: Results from a clinical and prospective study within professionals of a German University Hospital,https://doi.org/10.1101/2021.11.01.21265737

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