Internationale Studie zur Strahlenepidemiologie

CTs können Leukämie-Risiko bei Kindern erhöhen

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Zahnmedizin
Eine groß angelegte internationale Studie in neun europäischen Ländern zeigt, dass etwa ein bis zwei von 10.000 Kindern aufgrund einer CT-Untersuchung in den nächsten zwölf Jahren an Leukämie erkranken könnten.

Ein internationales Forschungsteam hat fast eine Million Menschen in neun europäischen Ländern untersucht, die vor ihrem 22. Lebensjahr Computertomografie-Scans (CT) hatten und kommt zu dem Ergebnis, dass ein bis zwei von 10.000 Kindern in den nächsten zwölf Jahren Leukämie entwickeln könnten.

 „Das ist die lang erwartete Epi-CT-Studie, in die auch unsere wenigen deutschen Daten eingegangen sind. Hauptsächlich wird die Datenmenge aber von der großen Studie aus Großbritannien geprägt (rund 50 Prozent). Die Daten der ersten Veröffentlichungen dieser Studie wurden allerdings für die vorliegende Analyse nochmal aktualisiert und erweitert“, erläutert Prof. Dr. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) (Bremen).

CTs werden am häufigsten vom Kopf- und Hals-Bereich durchgeführt

Die Autorinnen und Autoren berechneten zunächst die Strahlenbelastung der Patienten. Bemerkenswert ist, dass über 80 Prozent der CTs vom Kopf- und Hals-Bereich durchgeführt wurden. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Menge an Strahlung und dem Risiko für Blutkrebs, meldet das Science Media Center in London. Für jede Person wurde die Strahlendosis geschätzt, die auf das Knochenmark einwirkt, wo Blutzellen produziert werden, teilt das Zentrum mit.

Bei Leukämie kommt es zu einer bösartigen Veränderung von Blutzellen. Ein bis zwei von 10.000 Kindern, die heute einen CT-Scan mit einer durchschnittlichen Strahlendosis von acht Milligray (mGy) erhalten, könnten der Studie zufolge in den nächsten zwölf Jahren aufgrund der CT-Untersuchung Blutkrebs entwickeln. Mit der Einheit mGy wird gemessen, wie viel Strahlung das Körpergewebe während eines CT-Scans aufnimmt.

Die Forschenden betonen, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen könnten, medizinische Richtlinien zu schärfen. Sie seien ein weiterer Beleg dafür, die Strahlendosis bei Kindern so niedrig wie möglich zu halten. „In Deutschland wird insgesamt schon recht restriktiv mit CT bei Kindern/Jugendlichen umgegangen, so meine Einschätzung. Insofern bestätigt die vorliegende Studie diese Praxis und kann gegebenenfalls an manchen Praxen oder Kliniken nochmal für zusätzliche Klarheit und zu Anstrengungen führen.“ ordnet Zeeb die Studienergebnisse ein.

Basea Gomez M et al. (2023): Risk of hematological malignancies from CT radiation exposure in children, adolescents and young adults. Nature Medicine. DOI: 10.1038/s41591-023-02620-0.

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