Studie aus Japan

Das Gefühl von Selbstwirksamkeit ist entscheidend

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Zahnmedizin
Forschende haben Faktoren untersucht, die dazu beitragen können, dass sich manche Menschen regelmäßig zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen unterziehen – und andere nicht.

Warum nehmen manche Menschen regelmäßig zu zahnärztliche Kontrolluntersuchungen wahr, während andere erst eine Zahnarztpraxis aufsuchen, wenn sie starke Beschwerden haben? Dieser Frage sind Forschende aus Japan nachgegangen. Sich des Nutzens zahnärztlicher Kontrollen und präventiver Maßnahmen bewusst zu sein, scheint ausschlaggebend zu sein. Risikovermeidungsverhalten spielt offenbar nur eine sehr geringe Rolle.

Die Forschenden untersuchten zunächst anhand eines Fragebogens das Mundgesundheitsverhalten, den Grad der Risikoaversion, Aspekte des Health Belief Models sowie die Bereitschaft von Studierenden, regelmäßig zahnärztliche Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen. Danach wurden diese einer intraoralen Untersuchung unterzogen. Insgesamt konnten die Daten von 748 Teilnehmenden ausgewertet werden.

Die AutorInnen beziehen sich auf das Health Belief Model von Rosenstock, dass das Gesundheitsverhalten von Menschen auf Basis verschiedener Aspekte beschreibt, zu denen „wahrgenommene Anfälligkeit, Schweregrad, Nutzen und Barrieren“ zählen [Sumita et al., 2022]. Später wurden noch weitere Komponenten – unter anderem Handlungsanreize und Selbstwirksamkeit – ergänzt. Auch die Risikoaversion der Probandinnen und Probanden wurde im Rahmen dieser Studie geprüft. Menschen mit hoher Risikoaversion würden versuchen, Risiken so gut es geht zu vermeiden, erklären die Forschenden. So würden dem Risiko abgeneigte Personen beispielsweise eher selten zu Zigaretten und Alkohol greifen und grundsätzlich eher dazu tendieren, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Mehr Interdentalraumhygiene, mehr Zahnarztbesuche

Die Ergebnisse zeigen, dass regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen eher wahrgenommen werden, wenn deren positiver Nutzen erkannt wurde. Die Forschenden nehmen hier Bezug auf die Kategorie des Health Belief Models: „Überzeugungen über den Nutzen empfohlener Verhaltensweisen zur Verringerung des Risikos einer Krankheit oder deren Folgen“ [Sumita et al., 2022]. Nur diese Kategorie des Health Belief Models zeigte einen signifikanten Zusammenhang. Ein weiterer bestand zwischen der regelmäßigen Interdentalraumhygiene und der Bereitschaft zur Teilnahme an zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen. Die AutorInnen vermuten, dass hier der Aspekt der Selbstwirksamkeit eine Rolle spielen könnte – in diesem Fall konkret das Vertrauen darin, mit dem Gebrauch von Interdentalraumbürsten die eigene Mundgesundheit positiv beeinflussen zu können. Kein signifikanter Zusammenhang konnte hingegen mit der absoluten Risikoaversion oder Parametern der Mundgesundheit (DMFT, BOP, Plaqueindex) hergestellt werden. Ersteres könnte durch das geringe Alter der ProbandInnen beeinflusst worden sein.

Sumita, I.; Toyama, N.; Ekuni, D et al., The Impact of Oral Health Behaviors, Health Belief Model, and Absolute Risk Aversion on the Willingness of Japanese University Students to Undergo Regular Dental Check-Ups: A Cross-Sectional Study. Int. J. Environ. Res. Public Health 2022, 19, 13920. https://doi.org/10.3390/ijerph192113920

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