Depression erhöht Sterberisiko von Diabetikern
Eine neue Meta-Analyse bestätigt: Depressionen wirken sich negativ auf den Krankheitsverlauf des Diabetes aus. Die Betroffenen sterben im Durchschnitt früher. Im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie fordert Tagungspräsident Prof. Dr. med. Johannes Kruse daher eine bessere psychosomatische Mitbetreuung von Diabetikern.
Depressionen und Verstimmungen erhöhen das Sterberisiko
„Wir konnten durch die Analyse erstmals zeigen, dass nicht nur Diabetiker mit einer ärztlich diagnostizierten Depression ein erhöhtes Sterberisiko haben. Der Zusammenhang war auch für Patienten eindeutig nachweisbar, die in den Studien angegeben hatten, unter depressiven Verstimmungen zu leiden“, sagte der Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universität Marburg. Ein Großteil der psychischen Erkrankungen bei Menschen mit Diabetes bleibe jedoch unentdeckt.
Wechselwirkung zwischenDiabetes und Depression
„Diabetes und Depressionen stehen in einer Wechselwirkung zueinander, die dazu führt, dass sich bei fehlender Behandlung beide Erkrankungen im Krankheitsverlauf gegenseitig negativ beeinflussen oder sogar eine Erkrankung die andere bedingt“, sagt Kruse. Menschen mit Diabetes leiden häufig unter den psychischen Belastungen, die sich aus der Behandlung und den Folgekrankheiten des hohen Blutzuckers ergeben.
„Aber auch eine fehlende Verarbeitung der Erkrankung wirkt sich negativ aus“, sagt Kruse. Diabeteskranke mit Depressionen führen ihm zufolge häufig die lebensnotwendigen Blutzuckertests nicht durch und nehmen ihre Medikamente nicht konsequent ein. Für die anspruchsvolle Therapie des Diabetes seien sie daher nur eingeschränkt zu gewinnen.
Die detaillierten Ergebnisse der Meta-Analyse werden auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, der vom 26. bis 29. März 2014 in Berlin stattfindet, vorgestellt.