Zi zur nachlassenden Impfbereitschaft

Die Corona-Impfquote könnte bei 88 Prozent liegen

pr/pm
Gesellschaft
Die Impfquote in Deutschland könnte bei 88 Prozent der Erwachsenen liegen, hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) berechnet. Dazu müsste die Impfbereitschaft von Ungeimpften gesteigert werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Ärzte.

Dazu hat das Institut die zentralen Ergebnisse einer neueren Erhebung des COSMO-Projekts (COVID-19 Snapshot Monitoring) der Universität Erfurt mit dem Robert Koch-Institut (RKI) ausgewertet. Demnach stehen weitere rund 20 Prozent einer Impfung eher kritisch oder unentschieden gegenüber. Diese Gruppe könnte idealerweise ärztlich beraten werden, um dadurch positiv zu einer Impfung motiviert zu werden, so das Zi.

Fast 30 Prozent der noch Ungeimpften ist beratungsresistent

Fast 30 Prozent der noch Ungeimpften stehen der Zi-Auswertung zufolge einer Corona-Impfung aber stark skeptisch gegenüber. Diese Gruppe dürfte sich dem Institut zufolge einer inhaltlichen Beratung eher unzugänglich zeigen. Für den weiteren Verlauf der Nationalen Impfkampagne ergebe sich daraus ein Potenzial von etwa 15 Millionen ungeimpften Impfwilligen sowie geschätzt sieben Millionen unentschiedenen Ungeimpften, die noch für eine COVID-19-Schutzimpfung gewonnen werden könnten.

Würden sich beide Gruppen vollständig impfen lassen, könnte in der erwachsenen Bevölkerung (18 Jahre und älter) in Deutschland eine Impfrate von insgesamt 88 Prozent erzielt werden. Das entspricht in etwa 72 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Vertrauensaufbau ist entscheidend

Als wichtigen Faktoren für eine aktive Impfbereitschaft in der Bevölkerung benennt das Zi das Vertrauen in die Sicherheit der Impfung. Vertrauensaufbau würde auch die individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung einer ungeimpften Person positiv beeinflussen. Entscheidend wäre auch eine bessere medizinische beziehungsweise gesellschaftliche Aufklärung.

Was die gesundheitliche und gesellschaftliche Notwendigkeit der Impfung betrifft, könnte eine individuelle und an der persönlichen Lage orientierte Aufklärung noch unentschiedene oder skeptische Ungeimpfte überzeugen. Hingegen spielt Alltagsstress der Auswertung zufolge eine eher untergeordnete Rolle bei der Impfbereitschaft – nur für etwas mehr als 10 Prozent der Ungeimpften ist dies ein einschränkender Faktor.

Das Fazit der Auswertung: Eine individuelle Fokussierung auf skeptische oder unentschiedene ungeimpfte Personen sollte bei der Impfkampagne in den Fokus rücken. Vor allem durch ärztliche Beratungsgespräche könnten aus dieser Gruppe noch viele Menschen für eine Corona-Impfung gewonnen werden. Hier käme – gerade auch im Hinblick auf die sich verbreitende Delta-Variante – den ärztlichen Praxen eine wichtige Rolle zu.

COVID‐19 Snapshot Monitoring

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