Die Pflegefachfrau kommt
Mit dem Gesetzentwurf sollen die Ausbildungen in der Alten-, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer neuen vereinheitlichten Ausbildung mit den Berufsabschlüssen Pflegefachfrau und Pflegefachmann zusammengeführt werden. Dadurch sollen die Grundlagen für ein Berufsbild „Pflege“ geschaffen werden, das den stetig wachsenden Anforderungen an die Pflege der Zukunft entspreche, heißt es vonseiten der Regierung. Danach schließt sich eine Schwerpunktsetzung in der Alten-, der Gesundheits- und Krankenpflege oder der Kinderkrankenpflege an. Der größte Teil der Ausbildung findet in der Praxis beim jeweiligen Ausbildungsträger statt. Ein Pflegestudium soll die berufliche Ausbildung ergänzen. Der erste reformierte Ausbildungsgang soll 2018 starten.
Regierung: Mit mehr Geld zu mehr Prestige
Mit der Reform der dualen Ausbildung will die Regierung die Attraktivität der Pflegeberufe steigern, eine angemessene Ausbildungsvergütung gewährleisten, den Pflegekräften bessere Aufstiegschancen bieten und mehr Menschen für den Beruf gewinnen. Die Zusammenführung zu einem Beruf soll auch die Angleichung der Verdienste in der Altenpflege auf dem höheren Niveau der Krankenpflege unterstützen.
BDA: Die Berufe werden zu einer Einheitsausbildung vermengt
Der Arbeitgeberverband BDA hält die Reform für einen Rückschritt gegenüber den bestehenden Ausbildungen. Die Berufe müssten zwar modernisiert, aber nicht zu einer Einheitsausbildung vermengt werden. Pflege könne nur von Fachkräften geleistet werden, die für den jeweiligen Personenkreis ausgebildet worden seien. Der SPD-Gesundheitspolitiker Prof. Dr. Karl Lauterbach betonte dagegen, die massive Mobilisierung gegen das Gesetz bekunde nur die Angst vor allem privater Pflegeanbieter, die Löhne anheben zu müssen.