Die richtige Balance im Alter
Angesichts der demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen lautete das Motto der dritten BZgA-Bundeskonferenz "GestALTungsräume - informiert - beteiligt - mittendrin". In den Mittelpunkt stellte die BZgA dabei die Themen Arbeitswelt, Gestaltung öffentlicher Räume und medizinische Versorgung.
Die Wirtschaft braucht die Alten
In deutschen Unternehmen steigen laut BZgA Anzahl als auch Bedarf an älteren Mitarbeitern kontinuierlich an. Auch im Ruhestand engagieren sich demnach ältere Menschen zunehmend in vielfältigen Lebensbereichen - derzeit seien es rund 45 Prozent. Zwei Fragen seien daher zentral: Wie können Menschen möglichst lange gesund und aktiv bleiben, sich beteiligen und ihr Leben gestalten? Und welche Voraussetzungen braucht es dafür?
Neben den positiven Facetten des Alter(n)s müsse allerdings auch das Krankheitsrisiko berücksichtigt werden, das sich jenseits des 60. Lebensjahres deutlich erhöht. Obgleich viele chronische Erkrankungen durch moderaten Einsatz körperlicher Aktivität hinausgezögert oder sogar verhindert werden können, werde die gesundheitsfördernde Wirkung von Bewegung noch viel zu selten erreicht. Demzufolge bewegen sich derzeit etwa 80 Prozent der 60- bis 79-Jährigen nicht ausreichend.
"Mit ‚Altern in Balance‘ wollen wir gemeinsam dazu beitragen, die Anzahl gesunder Lebensjahre von älteren Menschen zu erhöhen und Pflegebedürftigkeit hinauszuschieben", sagte Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA.. "Dabei spielen Bewegungs- und Mobilitätsförderung und der Erhalt von Selbstständigkeit eine besonders große Rolle."
Hauptsache mobil
Das beginne bereits mit der Bewegung im Alltag, wie beispielsweise Treppensteigen oder mit dem Fahrrad zu fahren: "Wer mobil ist kann sich selbst versorgen und weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen."
Auch die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Ingrid Fischbach (CDU), betonte in ihrer Eröffnungsrede, das Gesundheitsförderung bei älteren Menschen ein wichtiger Bestandteil der Präventionspolitik sei. Ziel des derzeit vorbereiteten Präventionsgesetzes sei daher, "auch die Lebensbereiche der Älteren zu erreichen, etwa Kommunen, Einrichtungen der Altenhilfe und Betriebe". In dem Zusammenhang wolle man zudem die Risiken des Alters, wie Missbrauch von Alkohol und Medikamenten berücksichtigen.
Das Megathema der Zukunft
"Pflege ist das Megathema der Zukunft", betonte Dr. Volker Leienbach, Direktor des PKV-Verbandes. "Deshalb engagiert sich die Private Krankenversicherung auch für die Gesunderhaltung im Alter, damit die Menschen in Deutschland möglichst gar nicht oder zumindest erst später pflegebedürftig werden."
"Leienbach: "Wir wollen die ganze Versorgungskette in der Pflege begleiten." Im Zentrum des Interesses stehe hierbei die Betriebsvorsorge im Mittelstand. "Dort muss noch eine Menge geschehen."
Für den gesundheitsfördernden Einfluss von körperlicher Aktivität gebe es zahlreiche Belege. So könnten bereits wöchentlich 150 Minuten moderater Bewegungsaktivität den Blutzuckerwert entscheidend senken. Auch hätten körperlich aktive Menschen gegenüber inaktiven Personen ein um 25 Prozent niedrigeres Risiko, einen Verlust der Selbstständigkeit im Alter zu erfahren.