Die richtige Hautpflege für Zahnärzte
Laut Fischer, Facharzt in der Allergologie der Universitäts-Hautklinik Tübingen, sind Hautkrankheiten die häufigste Form der Berufskrankheiten. "Ungefähr acht Prozent der Berufsanfänger müssen abbrechen, weil sie an Hauterkrankungen leiden", sagte er.
Diese Stoffe lösen Ekzeme aus
In einer Risikoanalyse zählte er Dentalmetalle, Desinfektion, Gummihandschuhe und Handwäsche zu den Auslösern von allergischen Hautreaktionen. Durch Metalle wie Nickel II Sulfat und Palladiumchlorid können Ekzeme entstehen. Fischer schätze die Gefährdung jedoch als eher gering ein. Größeres Potenzial geht Fischer zufolge von Kunstharzen und Kleber, wie zum Beispiel Methylacrylaten, aus. Diese Stoffe können Kontaktekzeme auslösen.
Kontaktallergische Ekzeme können demnach auch durch Vulkanisationsstoffe, die zur Herstellung von Gummihandschuhen verwendet werden, entstehen. Ein ebenso hohes Risiko gehe von Desinfektionslösungen aus. Besonders wenn eine Alkoholabbaustörung vorliegt. Auch ständiges Händewaschen störe die Hautbarriere.
Fischer wies drauf hin, dass ein Drittel der Bevölkerung eine Veranlagung zu Ekzemen hat. Deshalb sei richtige Hautpflege gerade im Praxisalltag wichtig:
In jeder Zahnarztpraxis sollte der Hautschutzplan der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege hängen.
Weniger Händewaschen wirkt sich positiv auf die Hautregeneration aus.
Bei allergischen Reaktionen auf Gummihandschuhe hilft das Tragen von Baumwollhandschuhen darunter.
Das Eincremen der Hände vor, während und nach der Arbeit sollte zur Routine werden.
Die Sommer-Akademie 2015 des Zahnmedizinischen FortbildungsZentrums Stuttgart fand vom 3. bis 4. Juli im Forum Ludwigsburg bei Stuttgart statt. Zum Thema "Risikofaktor Beruf" hielten Experten Vorträge mit Praxisbezug. Über 800 Teilnehmer waren in diesem Jahr dabei.