Medical News Today plädiert für Hausmittel gegen Gingivitis

Diese Mittel sollen helfen - wirklich!

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Zahnmedizin
Ingwer, Kamille, Knoblauch ... sogar Kohl soll bei Gingivitis helfen - darin sind sich Betroffene, Großmütter und Quasi-Experten prinzipiell einig. Jetzt melden sich britische Medizinjournalisten zu Wort.

Nach einer fünfminütigen Online-Recherche steht fest: Wenn der Patient fündig werden möchte, dann wird er fündig: Unzählige Foren und sogar eigens erstellte Websites (www.zahnfleischentzuendung-hausmittel.de) verraten alle "Tipps und Tricks", bewerben die "besten und wirksamsten Mittel" sowie "alle Alternativen zum Zahnarztbesuch" - selbstverständlich immer mit entsprechender Fachexpertise seitens der Autoren.

Jetzt aber mischt auch das britische Nachrichtenmagazin "Medical News Today" mit - die Medizinjournalisten wollen die vier effektivsten Hausmittel gegen Gingivitis gefunden haben:

1. Salzwasserspülung

Gegen die ersten Symptome einer Gingivitis soll Salz helfen - zum Beispiel durch eine Sole-Zahnpasta oder Mundwasser, das mit Salz, Xylit und Minze aromatisiert werden kann. Die Salzwasserspülung kann man ganz einfach selbst herstellen: Auf einen Becher lauwarmen Wasser kommt einfach ein halber gestrichener Teelöffel Kochsalz. Der Expertentipp:  Nicht schlucken - ausspülen! Für Kinder sei die Salzwasserspülung daher erst geeignet, wenn sie zuverlässig ausspucken können.

2. Do-it-yourself-Mundwasser

Nicht nur Salzwasserspülungen können Zuhause selbst hergestellt werden - beim nächsten Einkauf im Bioladen lohnt der Griff ins Gewürzregal.

3. Kurkuma-Gel

Auch ein Gel aus Kurkuma soll laut Medical News Today helfen, eine Gingivitis zu behandeln. Kurkuma wird in vielen Hausmittelchen für ganz unterschiedliche Leiden verwendet, da es entzündungshemmende Eigenschaften besitzt sowie eine stark antioxidative Wirkung hat.

Kurkuma-Gel gibt es im Bioladen. Es soll in das Zahnfleisch einmassiert und nach 10 Minuten mit Wasser ausgespült werden. Auch hier unerlässlich: Ausspucken!

4. Ölziehen

Das Ölziehen ist eine ayurvedische Methode, bei der der Mund mit Ölen gespült wird - für bis zu 30 Minuten. Dadurch sollen Bakterien im Mund reduziert werden. Die Anwendung ist wie bei den anderen Hausmitteln recht einfach: 2 Teelöffel Öl 30 Minuten im Mund hin und her bewegen und dann ausspucken. Anschließend sollte man ein Glas Wasser trinken, bevor man sich die Zähne putzt. Geeignete Öle sind Kokosöl und Arimedadi-Öl.

Alles nur Quatsch? Jein!

Wie bei allen Hausmittelchen gilt auch hier: Naturarzneien sind nicht nur etwas für Naturvölker und Naturheilkundler. Viele natürliche Stoffe wie Salz, Aloe Vera oder Kamille haben eine entzündungshemmende Wirkung und können dementsprechend helfen. Studien belegen dies immer wieder. So deutet auch eine Untersuchung von Kandwal et al. aus 2015 darauf hin, dass ein Gel, das Kurkuma enthält, helfen kann, Plaque und Gingivitis zu verhindern.

Ebenso stellte eine indische Studie von Rezaei et al. 2016 fest, dass Aloe Vera bei der Behandlung von Gingivitis-Symptomen genauso wirksam war wie der Wirkstoff im traditionellen Mundwasser. Und eine Untersuchung von Dany et al. aus dem Jahr 2015 zeigte sogar, dass Zitronengras-Öl effektiver zur Verringerung der Gingivitis und von Plaque beitragen kann als handelsübliche Mundwässer.

Und doch gilt das selbe wie bei allen Hausmittelchen: Den Gang zum Zahnarzt ersparen sie definitiv nicht.

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