Dritte Säule für die Hochschulmedizin
"Es ist Zeit für eine gemeinsame Aktion von Bildungs- und Gesundheitspolitik, um auch in Zukunft die besonderen Leistungen der Universitätsmedizin aufrecht erhalten zu können", sagte Prof. Michael Albrecht, Vorsitzender des VUD und Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden.
Die Gesundheitspolitik habe es bislang nicht geschafft, die besonderen Probleme der Hochleistungsmedizin, wie etwa Extremkostenfälle, zu lösen. Die Extrakosten der Universitätsklinika für die ärztliche Weiterbildung und die Vorhaltekosten für eine umfassende Notfallversorgung würden nicht entsprechend bezahlt.
Mehr Geld für Sonderausgaben
Eine kurz- oder mittelfristige Lösung sei von Politikseite nicht zu erwarten. Neben den Erlösen aus dem DRG-System und der Finanzierung von Investitionen durch die Länder könnte eine dritte Säule aus Bundesmitteln und einem DRG-Zuschlag die Sonderaufgaben der Universitätsmedizin abdecken.
Der Wissenschaftliche Beirat der BÄK hatte jüngst unter dem Titel "Zukunft der deutschen Universitätsmedizin - kritische Faktoren für eine nachhaltige Entwicklung“ eine Stellungnahme im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht. Dort wurde eine nachhaltige und transparente Finanzierung der systemrelevanten und bisher nicht entsprechend finanzierten Teile der Universitätsmedizin sowie eine direkte Finanzierung durch den Bund und die Krankenkassen gefordert.
Ausbildung und Spitzenforschung
"Die deutschen Universitätsklinika stehen für die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses, die Supramaximalversorgung sowie die Versorgung von Patienten mit seltenen Krankheiten in Verbindung mit international wettbewerbsfähiger Spitzenforschung", betont Prof. Heyo K. Kroemer, Präsident des MFT, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen sowie Federführender des Arbeitskreises der BÄK.
Diese zentralen zusätzlichen Aufgaben für das deutsche Gesundheitssystem seien ein Grund dafür, dass sich die Universitätsklinika mit großen Finanzierungsproblemen und zunehmend negativen Jahresergebnissen auseinander setzen müssten.