Ein Mini-MRT für die Praxis
Das fahrbare MRT der US-Firma Hyperfine
ist von der Größe eines kleineren Kühlschranks und läuft mit Strom aus der Steckdose. Es erzeugt ein schwaches Magnetfeld von 64 mTesla für eine Basis-Hirndiagnostik. Herkömmliche MRT-Geräte erzeugen Felder von ein bis drei Tesla. Nach etwa fünf Minuten haben Ärzte die Scans auf einem Endgerät, zum Beispiel einem iPad, verfügbar.
Bildqualität und Signal-Rausch-Verhältnis
Bildqualität und Signal-Rausch-Verhältnis
Das transportable MRT ist für Fälle gedacht, in denen Patienten zu krank sind, um selbst zum Arzt beziehungsweise ins Krankenhaus zu kommen, um ein MRT anfertigen zu lassen oder um Ärzten in der Notaufnahme schnell Gewissheit bei Verdacht auf einen Schlaganfall zu liefern. Nicht zuletzt könnte es in Ländern oder Gebieten angewendet werden, in denen ein MRT kaum zugänglich ist.
Für den zahnmedizinischen Bereich wäre jedoch nicht so sehr die Mobilität, sondern eher der Preis interessant: Herstellerseitig sind Preise unterhalb von 100.000 Dollar im Gespräch und damit läge das Gerät schon nahe am für eine größere Zahnarztpraxis erschwinglichen Bereich. Gerade in der Kieferorthopädie sind die Patienten jung und die Belastung mit ionisierender Strahlung spielt eine wichtige Rolle.
Ein Mini-MRT für die Zahnarztpraxis?
Bei der CES wurde ein portables und vergleichsweise preisgünstiges MRT-Gerät vorgestellt. Was halten Sie von einem solchen Gerät im Hinblick auf die Zahnheilkunde?
Prof. Ralf Schulze
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Die Strukturen, die in der Zahnmedizin häufig Beachtung finden, sind ja nun mal Knochen und Zähne. Ist dafür die röntgenologische Bildgebung nach wie vor das beste?
Schulze
Für welche kieferorthopädischen Fragestellungen könnten Sie sich die Anwendung eines MRTs vorstellen?
Schulze
Was braucht man für einen MRT-Einsatz in der Zahnheilkunde außer eine höhere Magnetfeldstärke?
Schulze
Literatur
Detterbeck A, Hofmeister M, Hofmann E, Haddad D, Weber D, Hölzing A, Zabler S, Schmid M, Hiller KH, Jakob P, Engel J, Hiller J, Hirschfelder U.: MRI vs. CT for orthodontic applications: comparison of two MRI protocols and three CT (multislice, cone-beam, industrial) technologies. J Orofac Orthop. 2016 Jul; 77(4): 251-61. doi: 10.1007/s00056-016-0028-2. Epub 2016 Apr 20.
Ute Ludwig, Anne-Katrin Eisenbeiss, Christian Scheifele, Katja Nelson, Michael Bock, Jürgen Hennig, Dominik von Elverfeldt, Olga Herdt, Tabea Flügge and Jan-Bernd Hövener: Dental MRI using wireless intraoral coils; Sci Rep. Mar 29, 2016; 6: 23301; doi: 10.1038/srep23301