Erneut Keime bei Babys in der Charité gefunden
Bei Routineuntersuchungen an der Berliner Charité sind bei Babys erneut Darmkeime gefunden worden. Ein Kind trage Serratienkeime, ein anderes einen ESBL-Keim, sagte eine Sprecherin des Universitätsklinikums am Montag. Erkrankt sei aber keines. "Es gibt weder einen neuen Serratien-Ausbruch noch eine ungewöhnliche Häufung des Keimbefalls auf den Frühgeborenenstationen", betonte sie.
Die "Berliner Zeitung" (Montag) hatte über die Keime berichtet. Ihre Informationen hatte das Blatt aus einer Liste mit Patientendaten, die in einem Patientenzimmer gefunden wurde. Wie es dazu kam, dass die Liste mit den Patientendaten offen in einem Zimmer liegen konnte, sei unklar, sagte die Charité-Sprecherin. Das werde jetzt untersucht.
Überträgerin ist wahrscheinlich die Mutter
Bei dem einen Kind habe vermutlich die Mutter den Serratien-Keim übertragen. Es handele sich um einen anderer Stamm als beim Ausbruch im vergangenen Jahr. Im Oktober waren verschiedene Erkrankungen auf Säuglingsstationen der Charité bekannt geworden.
Das andere Kind mit dem ESBL-Keim sei aus einem anderen Krankenhaus in die Charité eingeliefert worden, erläuterte die Sprecherin. Die Übertragung des Keims erfolgt meist über ungewaschene Hände. Gefahr droht vor allem bei Harnwegs- und Hautinfektionen sowie bei Sepsis - im Volksmund oft "Blutvergiftung" genannt. In Bremen starben 2011 drei Frühchen nach einem ESBL-Ausbruch.