Israelische Befragung von Eltern und Kindern

Erstgeborene haben weniger Angst vorm Zahnarzt

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Zahnmedizin
Forschende der Tel Aviv University School of Dental Medicine haben untersucht, welchen Einfluss das familiäre Milieu auf die Angst vor zahnärztlichen Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen hat.

Für die Studie wurden insgesamt 100 Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren und deren Eltern schriftlich befragt. Dafür wurde der Dental Anxiety Scale (DAS) verwendet, bei dem im Rahmen dieser Studie ein Gesamtwert zwischen vier (keine Angst) und 20 (extreme Angst) erreicht werden konnte. Nur sechs Prozent der Probanden waren Einzelkinder und insgesamt 42 Prozent Erstgeborene. Kinder und Jugendliche, bei denen Bereits ein Zahn der zweiten Dentition entfernt, mehr als fünf Restaurationen, eine endodontische, kieferorthopädische oder Notfall-Behandlung durchgeführt wurde, wurden von der Studie ausgeschlossen.

War der Vater dabei, hatten die Kinder mehr Angst

Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahnarztangst bei den Kindern und Jugendlichen im Mittel bei einem DAS-Score von 9,83 ± 2,05 lag, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab. Auffällig war, dass die Mütter im Vergleich zu den Vätern insgesamt höhere Werte für Angst beim Zahnarzt aufwiesen. Die Forschenden stellten Zusammenhänge zwischen der Zahnarztangst von Eltern und deren Kindern fest, aber auch der Eltern untereinander.

Nicht überraschend war, dass negative Erfahrungen der Eltern und deren Anspannung bei einem Zahnarztbesuch ihrer Kinder Einfluss auf die Zahnarztangst der Kinder hatten. Bemerkenswert ist aber, dass die Kinder in Begleitung des Vaters beim Zahnarztbesuch ängstlicher waren, als in Begleitung der Mutter. Außerdem waren Erstgeborene im Vergleich zu ihren Geschwistern viel weniger ängstlich.

Verstärkend auf die Angst wirkte es sich übrigens aus, wenn der letzte Zahnarztbesuch länger als ein Jahr in der Vergangenheit lag. Darüber hinaus zeigten Erstgeborene im Vergleich zu ihren Geschwistern weniger Zahnarztangst.

Je unabhängiger, desto mutiger

Die AutorInnen berichten über frühere Studien, die das Bindungsmuster von Kindern mit Zahnarztangst in Verbindung setzen konnten. Dies wurde in dieser Studie zwar nicht untersucht. Dafür zeigte sich aber, „dass Patienten, die ein unabhängigeres Verhalten an den Tag legten, nicht nur weniger ängstlich, sondern möglicherweise auch sicherer in ihrer Beziehung zum begleitenden Elternteil waren". [Uziel et al., 2023].

Uziel N, Meyerson J, Kuskasy M et al. The Influence of Family Milieu on Dental Anxiety in Adolescents-A Cross-Sectional Study. J Clin Med. 2023 Mar 10;12(6):2174. doi: 10.3390/jcm12062174. PMID: 36983175; PMCID: PMC10051046.

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