Inhärentes Systemrisiko für die zahnärztliche Versorgung

Europäische Zahnärzte warnen vor Ausbreitung von Dentalketten

ck/pm
Der Dachverband der Europäischen Zahnärzte (CED) hat auf seiner heutigen Vollversammlung in Brüssel angesichts der gravierenden Negativbeispiele in Frankreich, Spanien und Großbritannien vor der Verbreitung von Investoren-Dentalketten gewarnt - und vor der Kommerzialisierung zahnärztlicher Leistungen in Europa.

Das Council of European Dentists (CED) sieht den Patientenschutz akut in Gefahr. Die vertrauliche Beziehung bestehe stets zwischen Zahnarzt und Patient - finanzielle Überlegungen dürften diese Vertrauensbeziehung sowie die Behandlungsentscheidungen nicht beeinflussen.

Müssen Ketten schließen, ist die Versorgung akut gefährdet

Aus Sicht des CED schafft die Existenz großer Dentalketten zudem ein inhärentes Systemrisiko für die zahnärztliche Versorgung: Wenn Ketten oder Kapitalgesellschaften, die die zahnmedizinische Versorgung einer Region ganz oder teilweise sicherstellen, ihre Tätigkeit einstellen müssen, bestehe ein akutes Versorgungsrisiko. Dieses Problem sei in einigen EU-Mitgliedsstaaten bereits aufgetreten.

Ketten sollten nur von Zahnärzten geleitet werden, die auch dort arbeiten!

Sollten Dentalketten in einzelnen EU-Mitgliedsstaaten bereits heute rechtlich zulässig sein, dann empfiehlt das CED, dass diese Ketten nur von Zahnärzten geleitet werden, die auch in den Unternehmen arbeiten.

"Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen wie andere Länder!"

Dr. Peter Engel, Mitglied der deutschen CED-Delegation und Präsident der BZÄK, begrüßt die Entschließung zu den Dentalketten: „Wir haben bereits heute besorgniserregende Entwicklungen bei den Dentalketten in vielen EU-Mitgliedstaaten. Auch in Deutschland sind Dentalketten auf dem Vormarsch. Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen wie andere Länder. Patientenschutz muss vor Renditeinteressen gehen“, stellt Engel klar.

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