Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Extrascharf – extra gefährlich?

mg
Gesellschaft
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor Mutproben mit Chilischoten, extrem scharfe Saucen oder Snacks. Vor allem bei Kindern könnten diese gesundheitliche Folgen haben und zu Notfällen führen.

„Scharf gewürztes Essen ist für viele Menschen ein kulinarischer Genuss, für manche mitunter auch eine Gelegenheit, die eigenen Geschmacksgrenzen auszutesten“, schreibt das BfR. Dabei spiele Chili eine besondere Rolle, deren scharf brennender Geschmack durch Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Capsainicinoide (wie Capsaicin) verursacht wird. Diese Alkaloide werden von diversen Paprika-Arten (zu denen auch die Chili gehört) gebildet und sollen Fraßfeinde der Pflanzen davon abhalten, die Früchte zu verzehren.

Nun warnt die Behörde vor Scharfess-Wettbewerben wie der „Hot Chip Challenge“, die durch ihre Verbreitung in den Sozialen Medien auch bei Kindern und Jugendlichen große Bekanntheit erlangt hat. Hierbei wird ein Tortilla-Chip aus Mais, der stark mit Capsaicin gewürzt ist, verzehrt und der Konsum in Videos oder Fotos dokumentiert, um die Teilnahme an dieser Herausforderung zu belegen. Mit Folgen: „Der Verzehr führte vereinzelt bereits zu ärztlichen Noteinsätzen“, berichtet das BfR. Aufgrund der derzeit gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung von Capsaicin weist es darum „auf ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen“ hin, die bei übermäßigem Verzehr des Alkaloids auftreten können.

Die Drohkulisse: Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen

In der Vergangenheit seien wiederholt Fälle bekannt geworden, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden, wobei die Höhe der konsumierten Capsaicindosis oft unbekannt war. Besonders empfindlich reagierten dabei Kinder auf scharfe Chili-Produkte. „Es sind schwerwiegende Vergiftungen bei kleinen Kindern durch die Aufnahme von Chilizubereitungen in der internationalen Literatur beschrieben“, warnt das BfR.

Das BfR geht davon aus, dass die Schärfe, die traditionell von Erwachsenen bei einer Mahlzeit akzeptiert wird, maximal einer Dosis von 5 Milligramm Capsaicin je Kilogramm Körpergewicht zugeordnet werden kann. Verbraucherinnen und Verbrauchern rät es zur Vorsicht bei der Aufnahme von unüblich stark mit Capsaicin gewürzten Lebensmitteln sowie großen Mengen extrem scharfer Chilisaucen und Chiliextrakten, wie etwa bei Scharfesswettbewerben. In diesem Fall sind schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Im eigenen Haushalt sollten scharfe Chilisaucen so aufbewahrt werden, dass sie für kleine Kinder unerreichbar sind.

Behörde fordert Kennzeichnung und Kindersicherung

Im Zusammenhang mit der Aufnahme von Chilifrüchten seien zudem Unverträglichkeiten bekannt. Bei wiederholtem Hautkontakt mit Chilifrüchten, etwa bei der Zubereitung von Speisen, wurde auch eine Kontaktdermatitis beschrieben. Aufgrund der vorliegenden Daten empfiehlt das BfR, Chili- und andere Würzsaucen sowie Produkte mit Gehalten von mehr als 100 Milligramm Capsaicin je Kilogramm Lebensmittel zu kennzeichnen und die Verpackungen mit kindersicheren Verschlüssen zu versehen. Weiterhin empfiehlt das BfR den zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden, bei Produkten mit einem Capsaicingehalt von mehr als 6.000 Milligramm je Kilogramm im Einzelfall zu prüfen, ob sie als sicheres Lebensmittel anzusehen sind.

Weitere Informationen gibt es auf der BfR-Website zum Thema Capsaicin hier sowie auf der Themenseite zu Lebensmittelinhaltsstoffen hier.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor Mutproben mit Chilischoten, extrem scharfe Saucen oder Snacks. Vor allem bei Kindern könnten diese gesundheitliche Folgen haben und zu Notfällen führen.

„Scharf gewürztes Essen ist für viele Menschen ein kulinarischer Genuss, für manche mitunter auch eine Gelegenheit, die eigenen Geschmacksgrenzen auszutesten“, schreibt das BfR. Dabei spiele Chili eine besondere Rolle, deren scharf brennender Geschmack durch Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Capsainicinoide (wie Capsaicin) verursacht wird. Diese Alkaloide werden von diversen Paprika-Arten (zu denen auch die Chili gehört) gebildet und sollen Fraßfeinde der Pflanzen davon abhalten, die Früchte zu verzehren.

Nun warnt die Behörde vor Scharfess-Wettbewerben wie der „Hot Chip Challenge“, die durch ihre Verbreitung in den Sozialen Medien auch bei Kindern und Jugendlichen große Bekanntheit erlangt hat. Hierbei wird ein Tortilla-Chip aus Mais, der stark mit Capsaicin gewürzt ist, verzehrt und der Konsum in Videos oder Fotos dokumentiert, um die Teilnahme an dieser Herausforderung zu belegen. Mit Folgen: „Der Verzehr führte vereinzelt bereits zu ärztlichen Noteinsätzen“, berichtet das BfR. Aufgrund der derzeit gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung von Capsaicin weist es darum „auf ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen“ hin, die bei übermäßigem Verzehr des Alkaloids auftreten können.

Die Drohkulisse: Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen

In der Vergangenheit seien wiederholt Fälle bekannt geworden, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden, wobei die Höhe der konsumierten Capsaicindosis oft unbekannt war. Besonders empfindlich reagierten dabei Kinder auf scharfe Chili-Produkte. „Es sind schwerwiegende Vergiftungen bei kleinen Kindern durch die Aufnahme von Chilizubereitungen in der internationalen Literatur beschrieben“, warnt das BfR.

Das BfR geht davon aus, dass die Schärfe, die traditionell von Erwachsenen bei einer Mahlzeit akzeptiert wird, maximal einer Dosis von 5 Milligramm Capsaicin je Kilogramm Körpergewicht zugeordnet werden kann. Verbraucherinnen und Verbrauchern rät es zur Vorsicht bei der Aufnahme von unüblich stark mit Capsaicin gewürzten Lebensmitteln sowie großen Mengen extrem scharfer Chilisaucen und Chiliextrakten, wie etwa bei Scharfesswettbewerben. In diesem Fall sind schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Im eigenen Haushalt sollten scharfe Chilisaucen so aufbewahrt werden, dass sie für kleine Kinder unerreichbar sind.

Behörde fordert Kennzeichnung und Kindersicherung

Im Zusammenhang mit der Aufnahme von Chilifrüchten seien zudem Unverträglichkeiten bekannt. Bei wiederholtem Hautkontakt mit Chilifrüchten, etwa bei der Zubereitung von Speisen, wurde auch eine Kontaktdermatitis beschrieben. Aufgrund der vorliegenden Daten empfiehlt das BfR, Chili- und andere Würzsaucen sowie Produkte mit Gehalten von mehr als 100 Milligramm Capsaicin je Kilogramm Lebensmittel zu kennzeichnen und die Verpackungen mit kindersicheren Verschlüssen zu versehen. Weiterhin empfiehlt das BfR den zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden, bei Produkten mit einem Capsaicingehalt von mehr als 6.000 Milligramm je Kilogramm im Einzelfall zu prüfen, ob sie als sicheres Lebensmittel anzusehen sind.

Weitere Informationen gibt es auf der BfR-Website zum Thema Capsaicin hier sowie auf der Themenseite zu Lebensmittelinhaltsstoffen hier.

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