Weltgesundheitsorganisation

Fluorid ist jetzt ein unentbehrliches Arzneimittel

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Zahnmedizin
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Dentalprodukte mit Fluorid in ihre Musterliste für unentbehrliche Arzneimittel aufgenommen. Bisher waren diese Zahnpräparate in der Kategorie "Vitamine und Mineralien" einsortiert.

Die WHO hat ihre Musterliste unentbehrlicher Arzneimittel (EML) und ihre Musterliste unentbehrlicher Arzneimittel für Kinder (EMLc)

einen neuen Abschnitt für „zahnmedizinische Zubereitungen“ (dental preparations) eingerichtet. Darin aufgenommen wurden Zahnpasten, -cremes und -gels mit Fluorid.

Fluorid lief bisher als "Natriumfluorid"

Fluorid lief bisher unter dem Abschnitt für Vitamine und Mineralien als "Natriumfluorid". Aufgrund seiner Indikation für Karies wurden nun Fluorid und eine erste Auswahl fluoridhaltiger und fluoridfreisetzender Produkte wie Silberdiaminfluorid und Glasionomerzement neu klassifiziert.

Die Musterlisten enthalten die wichtigsten Medizinprodukte

Die WHO-Musterlisten zielen darauf ab, diejenigen Wirkstoffe, Arzneimittel und Medizinprodukte zu ermitteln, zu denen alle Menschen stets Zugang haben sollten und für die alle Regierungen sicherstellen sollten, dass sie für ihre Bevölkerung verfügbar und erschwinglich sind. Die EML und die EMLc werden derzeit von mehr als 150 Ländern als Leitfaden verwendet, um zu entscheiden, welche medizinischen Produkte bereitgestellt und finanziert werden sollen.

"Dieser neue Abschnitt für zahnmedizinische Präparate bietet den Regierungen die Möglichkeit, Fluorid, Silberdiaminfluorid und Glasionomerzement in ihre eigenen Listen unentbehrlicher Arzneimittel aufzunehmen und so deren Verfügbarkeit und Zugänglichkeit zu verbessern", resümiert die World Dental Federation (FDI). Diese Entwicklung wird laut FDI entscheidend dazu beitragen, die Belastung durch Karies

- die weltweit am weitesten verbreitete Krankheit - zu verringern.

Auch die Bundeszahnärztekammer (BKÄZ) begrüßt diese Entcheidung: Das Update sei ein großer Schritt Richtung Anerkennung der Zahnmedizin als wichtiger und eigenständiger Bestandteil der Medizin. Es zeige zugleich, dass die WHO orale Erkrankungen anerkennt und der Grundsatz der Krankheitsprävention Anwendung findet.

Hintergrund

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