Gerinnungshemmer-Einnahme: Schulung hilft Patienten
Auf dem 47. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in München wurde auch der Dr. Lothar Beyer-Preis 2013 verliehen. Es ist der höchste Deutsche Forschungspreis für Allgemeinmedizin.
Die Wettbewerbsbeiträge sollten sich mit spezifischen Feldern innerhalb der hausärztlichen Versorgung, wie zum Beispiel Familienmedizin oder Palliativversorgung, wie auch mit hausärztlichen Vorgehensweisen in der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Beratung befassen.
Die Greifswalder Wissenschaftler überzeugten mit ihrer Studie zur "Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und Patientenkompetenz bei antikoagulierten Patienten in der Hausarztpraxis“. In Deutschland werden rund 800.000 Patienten, das sind etwa ein Prozent der Bevölkerung, mit einer lebenslangen gerinnungshemmenden Arzneimitteltherapie behandelt, um gesundheitliche Probleme mit den Gefäßen und dem Herzen unter Kontrolle zu halten.
Das Team um Prof. Jean-Francois Chenot, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin, testete in enger Zusammenarbeit mit 22 Hausarztpraxen und über 300 Patienten moderne Methoden der Aufklärung und verglich diese mit herkömmlichen Informationsmedien.
"Wir konnten zeigen, dass die Patientensicherheit beim Umgang mit Gerinnungshemmern durch eine videounterstützte Schulung durch Medizinische Fachangestellte erheblich verbessert werden konnte“, sagte Chenot.
Der erste Preis wird zu gleichen Teilen der Arbeitsgruppe von Prof. Jean-Francois Chenot von der Universitätsmedizin Greifswald für ein Aufklärungsprojekt für Hausarztpraxen und der Arbeitsgruppe von Dr. Tobias Freund von der Universität Heidelberg für das Projekt PraCMan zuerkannt.
