Medizin

Grüner Star schneller entdeckt

sp/dpa
Nachrichten
Mithilfe einer neuen Technik versprechen sich Augenärzte eine frühere Diagnose vom grünen Star.

Die meist schleichende und von den Betroffenen erst spät bemerkte Augenerkrankung könne damit bereits in einem frühen, gut zu behandelnden Stadium therapiert werden, sagte der Präsident der Deutschen Ophthalmochirurgen, Armin Scharrer. Das neue "Papillen-OCT-Gerät" soll heute in Nürnberg der Ärzteschaft vorgestellt werden.

Blindheit droht

Beim grünen Star (Glaukom) wird der Sehnerv wegen zu hohen Augeninnendrucks geschädigt. Die Beeinträchtigung kann nicht rückgängig gemacht, aber zumindest gestoppt werden, sobald sie erkannt wurde. Der Gesellschaft für Augenheilkunde zufolge sind etwa 2,3 Millionen Menschen in Deutschland vom grünen Star und dessen Vorstadien betroffen. Im Extremfall kann die Krankheit auch zur Erblindung führen.

Größere Schädigung kann nicht mehr repariert werden

Mit bisherigen Untersuchungsmethoden sei der grüne Star in der Anfangsphase oft nur schwer oder gar nicht zu erkennen gewesen. Treten bereits deutlich erkennbare, auch vom Patienten wahrgenommene Symptome auf, ist es für eine wirksame Behandlung oft zu spät.

"Eine bereits eingetretene größere Schädigung kann nicht mehr repariert werden", betonte Scharrer. Eine Diagnose des grünen Stars im Frühstadium erlaube hingegen gute Behandlungsmöglichkeiten - mit Augentropfen, einer Laserbehandlung oder einer Operation.

Die neue Untersuchungsmethode

Mit einem Infrarotlaser ermögliche das neue Diagnosegerät berührungslos horizontale, vertikale und schräge Schnitte durch die Netzhaut und den Sehnervkopf. Am Computerbildschirm erhalte der Augenarzt so dreidimensionale Bilder vom lebenden Gewebe - und damit Einblicke in sonst nicht erkennbare tiefere Schichten des Auges.

Ab dem 40. Lebensjahr untersuchen lassen

Um den grünen Star bereits im Frühstadium erkennen zu können, rät Scharrer Männern und Frauen vom 40. Lebensjahr an jährlich zu einer Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt. Patienten bemerkten die Erkrankung im Frühstadium nicht, weil zunächst das gesunde Auge "die Sehfeldausfälle des anderen Auges übertüncht", erläuterte Scharrer.

Der grüne Star stelle sich meist erst in späteren Lebensabschnitten ein. Dann sei der Abfluss von Augenwasser oft behindert, was wegen des neu gebildeten Augenwassers zu einem Anstieg des Augeninnendrucks führe.

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