Implantate: Patientenalter spielt keine Rolle

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Zahnmedizin
Für die Prognose von implantat-getragenem Zahnersatz gelten ältere Patienten als Risikogruppe, obwohl die Rolle des hohen Lebensalters bisher relativ unklar war. Göttinger Forscher überprüften diese Annahme.

Das Team um Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Kramer ging bei der Studie der Frage nach, welchen Einfluss ein hohes Patientenalter auf die Prognose von Zahnersatz auf Implantaten hat. In der klinischen Untersuchung verglichen die Göttinger MKG-Chirurgen 150 bei über 70-jährigen Patienten gesetzte Implantate mit ebenfalls 150 Implantaten, die bei unter 35-Jjährigen eingegliedert wurden.

Die Studiendetails

Um die Unabhängigkeit der Daten zu gewährleisten, wurde pro Patient nur ein Implantat zugelassen. Dies war bei mehreren erfolgreichen Implantaten pro Patient ein zufällig ausgewähltes Implantat; bei Implantatverlusten das am ersten verlorene Implantat. Die Erfolgsrate bestimmten die Fachärzte mithilfe einer speziellen Verweildaueranalyse. Darüber hinaus untersuchten sie den Einfluss definierter chirurgischer und medizinischer Parameter anhand wissenschaftlich anerkannten Analysen. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 4,1 Jahre.

Bei den über 70-Jährigen wurden Implantate meist aufgrund des schlechten parodontalen Zustands bei den noch verbliebenen eigenen Zähnen notwendig. Fast alle Patienten litten außerdem an allgemeinmedizinischen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzschwäche. Bei den jungen Patienten war der häufigste Grund zur Implantatversorgung der Einzelzahnverlust. Relevante internistische Begleiterkrankungen gab es nur selten.

Fazit

In der Gruppe der über 70-Jährigen gingen insgesamt 14 Implantate verloren; die mittlere Verweilwahrscheinlichkeit am Ende des Beobachtungszeitraums betrug 87 Prozent. Im Beobachtungszeitraumgingen bei den jüngeren Studienteilnehmern elf  Implantate verloren; die mittlere Verweilwahrscheinlichkeit lag bei 91 Prozent. Also kein bedeutender Unterschied.

Überdies konnte auch kein negativer Einfluss der internistischen Begleiterkrankungen nachgewiesen werden.Fazit: Weder das Alter der Patienten noch einzelne Begleiterkrankungen haben negative Auswirkungen auf eine erfolgreiche Implantatversorgung - eine fachgerechte Behandlung beispielsweise beim erfahrenen Fachzahnarzt vorausgesetzt.

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