Laumann auf Entbürokratisierungstour
Von Ibbenbüren bis Karlsruhe will Laumann das Pflegepersonal in ambulanten und stationären Einrichtungen von der zeitaufwendigen Dokumentation entlasten und zwecks dessen auf 15 Veranstaltungen in 15 Städten sein neues Strukturmodell zur Entbürokratisierung in der Pflege vorstellen.
Bisher müssten in der Pflegedokumentation viel zu viele Abläufe festgehalten werden, die im Alltag ganz normal seien, sagte Laumann in Berlin, seiner ersten Station. Statt sich damit aufzuhalten, soll das Pflegepersonal mehr Zeit für die Patienten bekommen.
Beschränkung auf "das wirklich Notwendige"
In Zukunft solle die Dokumentation auf das "wirklich Notwendige" beschränkt werden, betonte Laumann. Es müsse zum Beispiel nicht unbedingt aufgeschrieben werden, dass ein Pflegebedürftiger ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, solange er kein Fieber hat. Künftig solle in dem Fall nur noch dokumentiert werden, wenn ein Pflegebedürftiger plötzlich Fieber hat oder nicht mehr ausreichend trinkt. Je nachdem, wie umfangreich die Pflegedokumentation in den einzelnen Einrichtungen bislang gewesen ist, könne das neue Modell erhebliche Zeitersparnis bringen, sagte Laumann. Nun hätten es die Einrichtungen in der Hand, das Modell flächendeckend umzusetzen.
Entsprechende Schulungen für das Projekt zur Entbürokratisierung er Pflege starteten dem Deutschen Ärzteblatt zufolge bereits vor Ostern. Das beauftragte Projektbüro mit der ehemaligen Ombudsfrau zur Entbürokratisierung in der Pflege, Elisabeth Beikirch, soll bis Mitte Juni in zehn Städten insgesamt 650 von den Verbänden benannte Experten zu dem vereinfachten Dokumentationskonzept ("Strukturmodell") schulen. Geplant ist, dass diese Multiplikatoren sollen danach ihr Wissen in die Verbände und Pflegeeinrichtungen tragen. Entwickelt wurde das neue Dokumentationskonzept im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums.
Gestern war der internationale Tag der Pflegenden. In Deutschland gibt es zur Zeit rund 2,6 Millionen Pflegebedürftige. Knapp ein Drittel wird in Pflegeeinrichtungen versorgt.
Die Tourdaten:
12.5.15: Berlin, Auditorium Friedrichstraße, IGES Institut (10-13 Uhr)
13.5.15: Dortmund, Reinoldisaal der Handwerkskammer Dortmund (11-14h Uhr)
27.5.15: Hannover, Großer Festsaal im Alten Rathaus (11-14 Uhr)
27.5.15: Magdeburg, Festung Mark (16.30-19.30 Uhr)
29.5.15: Dresden, Maritim Hotel, Internationales Congress Center (10-13 Uhr)
29.5.15: Erfurt, DASDIE Veranstaltungs- und Kongresszentrum (16.30-19.30 Uhr)
1.6.15: Hamburg, Großer Saal der Handwerkskammer Hamburg (16-19 Uhr)
2.6.15: München, Konferenzzentrum München der Hanns-Seidel-Stiftung (10-13 Uhr)
2.6.15: Erlangen, Redoutensaal Erlangen (16.30-19.30 Uhr)
3.6.15: Düsseldorf, Haus der Ärzteschaft (10.30-13.30 Uhr)
23.6.15: Karlsruhe, Südwerk Bürgerzentrum (11-14 Uhr)
23.6.15: Stuttgart, Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle (16.30-19.30 Uhr)
24.6.15: Frankfurt, Gewerkschaftshaus (10-13 Uhr)
24.6.15: Koblenz, Kurfürstliches Schloss, Kaiser- und Spiegelsaal (16-19 Uhr)
6.7.15: Ibbenbüren, Hotel Leugermann (10-13 Uhr)