Leipzig hilft Ebola-Patient
Zum dritten Mal soll ein Ebola-Patient zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden. Das Klinikum St. Georg in Leipzig soll den UN-Mitarbeiter aufnehmen. Der Patient wird am Donnerstagmorgen aus Liberia eingeflogen.
Zuvor waren bereits zwei Ebola-Erkrankte nach Deutschland gebracht worden. Ein Arzt aus Uganda liegt derzeit in Frankfurt am Main auf einer Seuchenstation. Ein Erkrankter aus dem Senegal wurde nach fünf Wochen Behandlung gesund aus einer Hamburger Klinik entlassen.
Vorbereitet auf den Ernstfall
St. Georg in Leipzig ist eines von sieben Krankenhäusern in Deutschland mit einer Sonderisolierstation für hochinfektiöse Krankheiten. Sechs Zimmer der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin können unter höchsten Quarantäne-Bedingungen betrieben werden.
Bereits Ende August war ein Ebola-Verdachtsfall ins St. Georg gebracht worden. Der 45 Jahre alte Geschäftsmann hatte Symptome einer Erkrankung gezeigt. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass der Mann nicht mit Ebola infiziert war.
Ebola-Infektion erstmals in Europa aufgetreten
Vor wenigen Tagen war eine Infektion in Spanien bekanntgeworden - eine Pflegehelferin hatte sich bei der Behandlung eines Ebola-Kranken angesteckt. Erstmals seit dem Ausbruch der aktuellen Ebola-Epidemie hat sich damit ein Mensch innerhalb Europas mit dem gefährlichen Virus infiziert.
Brüssel sieht Ansteckungs-Risiko in Europa als gering
Trotz der Ebola-Infektion in Spanien stuft die EU-Kommission das Risiko in Europa weiter als gering ein. "Die Ebola-Krise ist eine Krise, die sich in einigen afrikanischen Ländern abspielt", sagte der Sprecher von EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg heute in Brüssel. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass so etwas in Europa passiere. Die europäischen Gesundheitssysteme seien leistungsfähig und effektiv. Ebenso seien die Mittel zur Aufdeckung von Problemen vorhanden.
Lückenlose Aufklärung in Spanien gefordert
"Wenn Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden - insbesondere im Krankenhausbereich - ist das Risiko unter Kontrolle", sagte der Sprecher. Den spanischen Behörden bescheinigte er, dass sie alles Nötige zur Aufklärung des dortigen Falls tun. Es sei noch zu früh für "definitive Schlussfolgerungen".
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten werde die Informationen auswerten und Ende der Woche oder zu Beginn nächster Woche Konsequenzen ziehen. Dabei gehe es auch um die Frage, ob das Zentrum seine Sicherheitsempfehlungen an die Kliniken ändern solle.