Mehr Chancengleichheit
Sozial benachteiligte Menschen haben ein höheres Krankheitsrisiko und eine geringere Lebenserwartung. Insbesondere Kinder aus kinderreichen Familien oder aus Haushalten von Alleinerziehenden sind in Deutschland von Armut betroffen. Jedes elfte Kind in Armut erfährt alltägliche Entbehrungen wie fehlende regelmäßige Freizeitaktivitäten, keine tägliche warme Mahlzeit und kein ruhiger Platz für die Hausaufgaben.
Nötig sind niedrigschwellige Angebote
"Diese Fakten vermitteln dringenden Handlungsbedarf“, so Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes und Vorsitzender von Gesundheit Berlin-Brandenburg. "Wir brauchen mehr gesundes und bezahlbares Mittagessen in Schulen, flächendeckend Kindertageseinrichtungen, Familienhebammen, die die Eltern frühzeitig erreichen und ausreichend niedrigschwellige Angebote der Gesundheitsförderung.“
Die Kommune ist der Ort des Handelns
Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, machte nachdrücklich deutlich: "Der Ort, wo wir handeln müssen, ist die Kommune. Deswegen haben wir den Partnerprozess ‚Gesund aufwachsen für alle!‘ ins Leben gerufen. Er baut auf bundesweit abgestimmten Handlungsempfehlungen auf. Auf dieser Basis können sich Kommunen austauschen, wie Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten gelingen und wie wir Bestehendes besser nutzen können. Beim voneinander Lernen erfahren Kommunen zum Beispiel, wie Kinder und Jugendliche in der Kommune, in der Schule und in der KiTa so beteiligt werden können, dass ihr Selbstwert und damit ihre Gesundheit gestärkt werden.“
Der Kongress wurde von Gesundheit Berlin-Brandenburg zusammen mit zahlreichen Partnern, etwa der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin, ausgerichtet. Auf dem deutschlandweit größten regelmäßigen Public Health-Forum diskutierten über 2.000 Teilnehmende in mehr als 80 Workshops den Zusammenhang von Armut und Gesundheit.