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Bundesinstitut für Berufsbildung

Rekordanstieg bei ukrainischen Berufsanerkennungen

LL
Gesellschaft
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) meldet für 2024 einen Rekordzuwachs bei der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen. Die meisten Anträge stellen Pfleger und Ärzte, aber auch viele Zahnärzte sind dabei.

Mit rund 7.300 Anträgen in 2024 stammen die zweitmeisten Anträge aus der Ukraine, davor liegt nur die Türkei als Ausbildungsstaat mit 8.727 Anträgen für eine Berufsanerkennung in Deutschland. Die Antragszahl hat sich innerhalb von zwei Jahren verfünffacht, wie die Auswertung des BIBB zeigt. Auch bei der Zeugnisbewertung ukrainischer Hochschulabschlüsse gab es mit 45.100 Anträgen einen neuen Höchststand.

Das BIBB untersucht das Anerkennungsgeschehen seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes im Jahr 2012 empirisch und publiziert die Ergebnisse in seinem „Faktenblatt des Anerkennungsmonitorings“. Das zeigt: Zu 71 Prozent beantragten Frauen die Anerkennung ihrer ukrainischen Berufsqualifikation. Damit liegt ihr Anteil 14 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Frauenanteil aller Anerkennungsanträge mit 57 Prozent.

Aus der Pflege und Medizin kamen aus allen Ländern die meisten Anträge

Insgesamt gab es 2024 knapp 82.000 Anerkennungsbescheide und damit so viele wie noch nie seit 2012. Am häufigsten gingen Anträge zur Pflegefachperson beziehungsweise zum Gesundheits- und Krankenpfleger ein (22.425). Ärzte folgten an zweiter Stelle (10.857) und Ingenieure an dritter (5.061). Für diese Berufe ist unter anderem die Anerkennung notwendig, um sie in Deutschland ausüben zu dürfen. Insgesamt wurde in rund 95 Prozent der Verfahren eine volle oder teilweise Gleichwertigkeit der Berufsqualifikationen festgestellt.

Aus der Ukraine stellten 2024 größtenteils Ingenieure einen Anerkennungsantrag (1.644 Anträge, plus 88 Prozent zum Vorjahr), gefolgt von Pflegekräften (1.344 Anträge, plus 141 Prozent) und Lehrern (1.308, plus 46 Prozent). Ukrainische Medizinerinnen und Mediziner kommen mit 477 Anträgen und einem Plus von 67 Prozent an fünfter Stelle. Für den Beruf der Zahnmedizin wurden 2024 insgesamt 1.350 Anträge gestellt – 60 davon bezogen sich auf in der Ukraine erworbene Abschlüsse.

Auch wenn der Aufenthaltsstatus der Antragstellenden in der amtlichen Anerkennungsstatistik nicht erfasst wird, geht das BIBB davon aus, dass Geflüchtete aus der Ukraine das Anerkennungsgeschehen mittlerweile prägen. Immer mehr könnten daher ihre beruflichen Abschlüsse erfolgreich in den deutschen Arbeitsmarkt einbringen. „Der Zuwachs ist bemerkenswert und erfreulich. Denn für eine gelungene und nachhaltige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt ist eine qualifikationsnahe Beschäftigung zentral. Die Berufsanerkennung spielt dabei eine wichtige Rolle“, kommentierte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser die Zahlen.

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