ZFA auf Platz eins der Engpass-Berufe
Einmal im Jahr bewertet die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Fachkräftesituation am Arbeitsmarkt für knapp 1.200 Berufe. Dafür wird mittels sechs statistischer Indikatoren für alle Berufsgattungen in Deutschland beziehungsweise Berufsgruppen der Bundesländer ein Punktwert ermittelt. Ist jener größer gleich 2,0, handelt es sich um einen Engpassberuf. Liegt er unter 1,5, trifft die Klassifizierung nicht zu. Berufe mit einem Wert dazwischen werden in ihrer Entwicklung weiter beobachtet.
In keinem anderen Beruf fehlten 2024 so viele Fachkräfte
Im aktuellen Ranking liegt der Beruf der ZFA mit einem Punktwert von 2,8 auf dem ersten Platz. In keinem anderen Beruf fehlten 2024 so viele Fachkräfte. Bei den Bewertungskriterien „Vakanzzeit“, „Arbeitsuchenden-Stellen-Relation“ sowie „Berufsspezifische Arbeitslosenquote“ und der „Abgangsrate aus Arbeitslosigkeit“ liegen Anzeichen eines Engpasses vor. Diese Bereiche sind rot gekennzeichnet. Bereits in den vergangenen Jahren nahm die ZFA in dem Ranking Platz drei und zwei ein. Seit 2019 gehört die ZFA zu den Engpassberufen.
Auf Platz 2 der fehlenden Fachkräfte befinden sich mit einem Punktwert von 2,7 die Bauelektriker, der Fleischverarbeitungfachkräfte, die Gleisbauer, die Sanitär-, Heizungs-, Klimatechniker, Berufe in der Augenoptik und in der Hörakustik und auch immer noch die Pflegeberufe – trotz der Gehaltsanpassungen. Auch in der Hotellerie und der Gastronomie, in Speditionen und in Bäckereien fehlen viele Fachkräfte.
Schwächelnde Wirtschaft erzeugt weniger Nachfrage
Dass sich die Liste der Engpassberufe um 20 Positionen verkürzt hat und der Fachkräftemangel insgesamt ein wenig abklingt, sei auf die geschwächte Wirtschaft Deutschlands zurückzuführen. Damit sinke auch die Nachfrage an Fachkräften, sagte BA-Chefin Andrea Nahles,.
Trotz der gestiegenen Arbeitslosigkeit würden jedoch weiter vielerorts Fachkräfte gesucht und Unternehmen könnten oftmals Vakanzen nicht nachbesetzen, schilderte sie die Entwicklungen. Die hohe Zahl an Personen, die aus dem Berufsleben in den Ruhestand ausscheiden und weniger Nachwuchs blieben entscheidende Faktoren für den Mangel in vielen Berufen.