Medizin

Mini-Elektrode soll Sucht ausschalten

sp/pm
Nachrichten
Mit einer neuen Methode versuchen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Leipzig, Patienten zu helfen, die an einer Sucht- oder Zwangserkrankung leiden. Sie setzen eine Elektrode ins Gehirn.

Suchterkrankungen, Zwangsstörungen und schwere Depressionen sind teilweise schwer behandelbare psychische Erkrankungen. Neue Hoffnung für Betroffene verspricht das Verfahren der tiefen Hirnstimulation.

Hirnareale werden stimuliert

Implantierte Mini-Elektroden stimulieren hierbei bestimmte, nur wenige Millimeter messende Hirnareale und sollen durch die gezielte Nervenstimulation eine Linderung der Symptome, im Langzeitverlauf auch eine Heilung der Erkrankung bewirken.

Bei dem Verfahren werden zwei Elektroden in die Tiefe des Gehirns eingesetzt, über die ein Neurostimulator ständig hochfrequente, vom Patienten nicht fühlbare Stromimpulse abgibt. Diese stimulieren spezielle Areale, um so die Symptome der Erkrankungen zu lindern.

Die Therapie ist für den Patienten schmerzfrei und misst sich am Rückgang der Symptome. Für die Zehntelmillimeter genaue Platzierung der Elektroden im Gehirn setzen die Neurochirurgen das Operationsverfahren der Stereotaxie ein. "Damit können wir im Gehirn mit maximaler Präzision arbeiten und das Zielgebiet exakt treffen“, erläutert Oberarzt Dr. Dirk Winkler, Neurochirurg am Universitätsklinikum Leipzig.

Unerwünschte Nebeneffekte ausgeschlossen

Unerwünschte Nebeneffekte können durch erste Tests während der OP sicher ausgeschlossen werden. "Unser Anliegen ist, zu zeigen, dass es neben Medikamenten und Elektroschocktherapien für Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen dank der heute verfügbaren Technik auch andere Optionen der Behandlung gibt“, sagt der Neurochirurg.

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