Neue private Krankenversicherung - rein digital
Vor zwei Jahren gründete der Mediziner Dr. Roman Rittweger das Start-Up Ottonova - mit dem wenig bescheidenen Ziel "eine Krankenversicherung zu schaffen, die neue Maßstäbe setzt". Seine Idee: Vom Vertragsabschluss bis zur Rechnung läuft bei Ottonova alles digital. Auch Kostenvoranschläge sollen bis zu bestimmten Summen vollautomatisch geprüft werden. Dadurch soll es für Versicherte günstiger werden. Als Zielgruppe bedient sich Rittweger der digital-affinen Gutverdiener - Anwälte, Wirtschaftsprüfer und Berater.
Zulassung steht noch aus - Debeka investiert 10 Millionen Euro
Doch Ottonova darf erst Verträge mit Kunden abschließen, wenn die Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vorliegt. Dafür muss das Unternehmen wiederum über hohe Rücklagen verfügen.
Jetzt kann Ottonova diese Rücklagen vermutlich vorweisen: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, investiert der Versicherer Debeka zehn Millionen Euro in das Start-Up. Dafür habe Debeka „etwas mehr als zehn Prozent“ der Aktien an Ottonova erhalten. Insgesamt verfügt das Unternehmen nach Angaben der Zeitung damit über ein Kapital in Höhe von 40 Millionen Euro. Die Bafin-Zulassung soll damit laut dem Bericht der SZ in den nächsten Tagen eintreffen, der Geschäftsbetrieb noch diese Woche, am 21. Juni, aufgenommen werden.
Wie die SZ weiter berichtet, hatte sich in einer ersten Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr unter anderem Holtzbrinck Ventures an Ottonova beteiligt - mit fünf Millionen Euro. Im März erhielt das Start-Up weitere 15 Millionen von mehreren Geldgebern, darunter Vorwerk Ventures und Tengelmann Ventures. In der neuen Finanzierungsrunde dürfte Ottonova mit rund 100 Millionen Euro bewertet worden sein.