Stiftung Warentest

Nur vier von 32 geprüften FFP2-Masken erhalten das Urteil „geeignet”

LL
Gesellschaft
De Stiftung Warentest hat handelsübliche FFP2-Masken auf ihre Wirksamkeit und Passform untersucht. Nur vier von 32 sind "geeignet". Ein Gutachten offenbart, dass Millionen Masken in Bayern 2020 nicht hätten ausgegeben werden dürfen.

Für die aktuelle Testrunde schickte die Stiftung insgesamt 32 Modelle ins Labor, darunter auch erstmals drei Modelle, die als wiederverwendbar ausgewiesen waren. Im Ergebnis wurden lediglich die vier Masken als „geeignet“ bewertet. Es sind die Modelle von 3M, Lindenpartner, Moldex und Uvex und damit genau die, die bereits in der Testrunde im vergangenen Jahr am besten bewertet wurden. „Alle vier schützen sehr gut vor Aerosolen, bieten genug Atemkomfort, überzeugen in Passform und Dichtigkeit und schneiden unauffällig in der Schadstoffprüfung ab”, teilt die Stiftung mit. Die Masken sind laut den Anbietern unverändert.

Fünf weitere FFP2-Masken können nach der neuen Analyse auch empfohlen werden. Sie werden aber aufgrund ihrer nur geringen Allergierisiken durch lösliche Latexproteine in den Tragebändern mit der zweitbesten Bewertungsstufe „auch geeignet” beurteilt. Als Fazit heißt es: „Allergiker sollten die Modelle von DK, Dräger, Hum, Jifa und Uvex vorsichtshalber nicht tragen.”

Nicht jede Maske ist für Latex-Allergiker geeignet

Insgesamt waren neun von zwölf Masken in den Ohrschlaufen beziehungsweise Kopfbändern mit löslichen Latexproteinen belastet. Latexproteine zählen zu den Allergenen, das heißt, sie können Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. In Maskenbändern bergen sie aber nur ein sehr geringes Risiko für allergische Reaktionen wie Hautausschlag, so die Erklärung dazu.

Zum ersten Mal wurden auch wiederverwendbare FFP2-Masken geprüft – jedoch mit dem Ergebnis, dass keine von ihnen als empfehlenswert gelten kann. Entweder sie boten nur geringen Atemkomfort oder fielen im Passform- und Schadstofftest durch. Die Modelle von Casada, Maskengrün und Unica sind mit „R” für „reusable” gekennzeichnet. Sie müssen – anders als klassische FFP2-Einmalmasken – nicht nach maximal acht Stunden Tragedauer entsorgt werden, sondern lassen sich mit der Hand waschen und sollen danach wieder einsetzbar sein.

eingeschränkter Atemkomfort bringt Punktabzug

Zehn Masken wurden als „wenig geeignet” bewertet, weil bei ihnen der Atemkomfort gering ausfiel, der Träger also schlechter Luft bekommt. Das betrifft die Einmalmasken von Ginensys med, Hygisun, Kingfa, Leikang, Mea Vita, Taidakang, Mivolis von dm und Altapharma von Rossmann. Gleiches gilt auch für die waschbaren FFP2-Masken von Casada und Maskengrün.

Mit den Modellen von 3M, DK, Dräger, Jifa, Moldex und Uvex hingegen fällt das Atmen besonders leicht, so das Fazit dieser Prüfkategorie. Die geprüften Masken von Hard, Medisana, Sentias, Thorey, Univent Medical und Xique schränken die Atmung ebenso wenig ein, sind aber nicht für jeden sinnvoll, denn im Test saßen sie nicht bei allen Probanden richtig dicht. Einen mittleren, aber noch akzeptablen Atemkomfort bieten acht weitere Modelle.

Filterwirkung bei fast allen Modellen gut

In Tests wurden die FFP2-Masken auf ihre Dichte gegenüber Aerosolpartikeln geprüft und dafür auf einen Halter gespannt, durch den die Partikel strömten. Dann wurde bestimmt, wie viele der winzigen Teilchen durch das Filtermaterial drangen.

Auf die Filterwirkung war bei den meisten geprüften Modellen Verlass. Meist hielten sie rund 99 Prozent der Aerosolpartikel zurück, manche auch noch mehr. Damit entsprechen sie den Anforderungen der Norm. Durchgefallen sind mit einer nur geringen Filterwirkung die Modelle Air Queen Breeze von Toptec sowie die wiederverwendbare FFP2-Maske von Unica. Sie ließen insgesamt zu viele Aerosolpartikel durch, urteilt die Stiftung.

Zehn geprüfte Masken erzeugten im Test einen zu hohen Atemwiderstand und wurden damit hinsichtlich ihres Atemkomforts als „weniger geeignet” bewertet. Hier geht es zur Tabelle mit allen Masken und hier zum Video , das den Prüfablauf zeigt.

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