Schlechtes drittes Quartal für Zahntechniker
„In der Beurteilung der ersten drei Quartale dieses Jahres bleibt es bei der grundsätzlich schwachen Nachfrageentwicklung bei den gewerblichen zahntechnischen Laboren", kommentierte VDZI-Generalsekretär Walter Winkler die Zahlen
Ein geringes Umsatzplus von 1,1 Prozent signalisiere zudem, dass sich negative Mengen- und Struktureffekte im GKV-Leistungssegment als auch im PKV-Markt fortsetzen. Dies geschehe, obwohl 2015 die Höchstpreise für die Regelversorgungen um rund 2,5 Prozent angehoben wurden.
Winkler erklärt: "Struktureffekte in den gewerblichen Laboren sind beispielhaft dadurch festzustellen, dass sich in den letzten Jahren der relative Anteil der Auftragsfälle für Instandsetzungen und Reparaturen in den gewerblichen Laboratorien erhöht hat. Diese sind nicht zu kostendeckenden BEL-Preisen abzurechnen und verschlechtern daher die Ertragslage der gewerblichen Laboratorien insgesamt."
Kosteneffekte durch Mindestlohneinführung
Angesichts dieser Entwicklung sei für die überwiegende Mehrheit der zahntechnischen Meisterbetriebe ein besseres betriebswirtschaftliche Ergebnis nicht in Sicht, zumal die Einführung des Mindestlohns in diesem Jahr zu erheblichen Kosteneffekten geführt habe. In dem vom VDZI quartalsweise erhobenen Konjunkturbarometer schätzen gut 24 Prozent der befragten Labore ihre Lage als gut ein. Im zweiten Quartal 2015 waren es dem VDZI zufolge noch 31,8 Prozent.
Der VDZI-Generalsekretär konstatiert hierzu: "Gesetzliche Preisabsenkungen und die strikte Anbindung der Preisentwicklung an die Veränderungsrate nach § 71 Abs. 3 SGB V haben in den letzten zwölf Jahren dazu geführt, dass das durchschnittliche Preisniveau stetig hinter den Kostenentwicklungen und gesamtwirtschaftlichen Inflationsraten zurückgeblieben ist. Daran haben auch die letzten drei Jahre in mittelfristiger Perspektive nichts grundlegend gändert."
Ungenügende Preisentwicklung führt zur Verschlechterung des Lohniveaus Handwerk sei grundsätzlich personalintensiv, sprich die Lohnentwicklung hänge maßgeblich von der Preisentwicklung ab, aus der die Löhne am Ende finanziert werden. Eine ungenügende Preisentwicklung führe daher unweigerlich zu einem parallel laufenden, schleichenden Prozess der Verschlechterung des Lohnniveaus.
Totalanalysen der Bundesanstalt für Arbeit hätten im letzten Jahr gezeigt, dass damals noch nahezu 30 Prozent in den neuen Bundesländern und in den alten Bundesländern rund 15 Prozent der vollzeitbeschäftigten Zahntechniker unterhalb des Mindestlohns lagen.