Bilanz des Paul-Ehrlich-Instituts

Schwere Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen sind sehr selten

pr
Gesellschaft
Ein Jahr nach dem Start der Corona-Impfungen zieht das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Bilanz: Schwere Nebenwirkungen im Zusammenhang mit den Impfungen sind demnach sehr selten.

Das für die Sicherheit vom Impfstoffen zuständige Institut veröffentlicht regelmäßig Sicherheitsberichte zu den Covid-19-Vakzinen und gibt in seinem neuen Bericht eine Bilanz über die Corona-Impfungen in Deutschland, die am 27. Dezember 2020 gestartet waren. Der Bericht berücksichtigt über 123 Millionen Impfungen, die bundesweit bis Ende November 2021 verabreicht wurden.

1,6 Verdachtsfälle pro 1.000 Dosen

Der Bericht verweist auf 1,6 Verdachtsfälle pro 1.000 Dosen, die bislang gemeldet worden sind - das entspricht 0,16 Prozent. Betrachtet man nur die schwerwiegenden Reaktionen, liegt die Melderate bei 0,2 Verdachtsfällen pro 1.000 Impfdosen, also bei 0,02 Prozent.

Seit nunmehr elf Monaten bewertet das PEI nun mit den Schwesterbehörden in der EU und anderen internationalen Behörden kontinuierlich das Sicherheitsprofil der COVID-19-Impfstoffe. Die weltweiten Daten zeigen den Experten zufolge, dass die ganz überwiegende Mehrzahl der Nebenwirkungen der in Deutschland verfügbaren Impfstoffe vorübergehende lokale und systemische Reaktionen betreffen, wie sie auch schon in den klinischen Prüfungen vor der Zulassung beobachtet wurden.

Die Verträglichkeit ist bei Kindern und Jugendlichen gleich

Die Verträglichkeit der mRNA-Impfstoffe bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren entspricht dem Bericht zufolge weitgehend der junger Erwachsener. Erste Ergebnisse der Spontanerfassung wiesen zudem für die Booster-Impfungen mit Comirnaty (BioNTech) oder Spikevax (Moderna) auf eine niedrigere Melderate von Verdachtsfällen von Nebenwirkungen im Vergleich zu den vorausgegangenen Impfungen hin.

Sehr seltene Risiken der COVID-19-Impfstoffe sind laut PEI diese Reaktionen: Anaphylaktische Reaktionen, Myokarditis und Perikarditis, das Guillain-Barré-Syndrom sowie das Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS. Unerwünschte Reaktionen könnten im zeitlichen, nicht aber unbedingt im ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung gemeldet werden. Ob eine Reaktion tatsächlich eine Folge der Impfung sei, könnten nur Studien beweisen.

Kein Risikosignal bei Todesfällen

Insgesamt wurde 1.919 Mal der Verdacht auf einen Todesfall nach einer Impfung gemeldet. Aber nur in 78 Einzelfällen hat das Institut „den ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung als möglich oder wahrscheinlich bewertet“. Ein Vergleich der Anzahl der gemeldeten Todesfälle mit der statistisch zu erwartenden Zahl der Todesfälle im gleichen Zeitraum habe für keinen der vier bisher in Deutschland eingesetzten COVID-19-Impfstoffe ein Risikosignal ergeben.

Was sind Langzeitfolgen?

Befürchtungen zu Langzeitfolgen der COVID-19-Impfungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. IAnfang November 2021 hatte der PEI-Vize-Präsident Prof. Stefan Viehts klargestellt, dass es zwei Möglichkeiten gebe, den Begriff „Langzeitfolgen“ zu definieren. Zum einen, dass sie erst lange Zeit nach der Impfung eintreten und zum anderen, dass sie lange anhalten. Aber, „dass Langzeitfolgen erst viele Jahre nach der Impfung eintreten, kennen wir bei Impfstoffen generell nicht“, betonte er.

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