Thüringer Zahnärzte tadeln Landtag
Mit Bestürzung und Unverständnis haben die Thüringer Zahnärzte auf die Ablehnung spezieller Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen für pflegebedürftige und behinderte Menschen durch den Landtag reagiert. CDU und SPD hatten mit ihrer Regierungsmehrheit einen Antrag der FDP abgewiesen, in dem die Koalition aufgefordert wurde, sich im Bundesrat für eine Erweiterung des Leistungskatalogs im Sozialgesetzbuch einzusetzen.
Die besonderen Belange behinderter Menschen wurden vergessen
"Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen sind eine Hochrisikogruppe für Karies- und Parodontalerkrankungen. Sie benötigen daher eine besondere zahnärztliche Versorgung und zusätzliche Vorsorge“, erklärt Dr. Andreas Wagner, Präsident der Landeszahnärztekammer Thüringen in einer Mitteilung. Zwar werde seit Anfang 2013 die zahnärztliche Versorgung in Pflegeeinrichtungen breiter finanziert, jedoch seien die besonderen Belange behinderter Menschen vergessen worden.
Pflegekräfte lernen Prothesenpflege
Die Landeszahnärztekammer Thüringen hat bereits 2008 einen Ausschuss für alters- und bedarfsgerechte Prävention gegründet, der Konzepte für die Behandlung entwickelt und eine möglichst flächendeckende Betreuung vorantreibt. So kümmern sich Patenzahnärzte direkt vor Ort um die Heimbewohner und schulen Pflegekräfte in der Zahn- und Prothesenpflege. Außerdem können die Zahnärzte eine mobile Behandlungseinheit zur Behandlung ihrer immobilen Patienten ausleihen.