Die Studie der Boston University

Warum festsitzende Prothesen vor kognitivem Verfall schützen können

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Zahnmedizin
Kann der Ersatz fehlender Zähne durch festsitzende Prothesen vor kognitivem Verfall schützen? Forscher aus Boston haben zur Beantwortung dieser Frage über 30 Jahre lang 577 Männer begleitet.

Insgesamt 577 Männer untersuchten die Forscher der Henry M. Goldman School of Dental Medicine an der Boston University im Rahmen der VA Normative Aging Study (NAS) und Dental Longitudinal Study. Zahnstatus und die Art des Zahnersatzes wurden von 1969 bis 2001 alle drei Jahre bei zahnärztlichen Untersuchungen erfasst. Das Durchschnittsalter der Probanden bei der ersten kognitiven Untersuchung betrug 68±7 Jahre.

Die Leistungsfähigkeit des Kauapparats wurde mithilfe von Karottenkautests ermittelt. Die Spatial Copying Task (SCT), bei der die Probanden gebeten werden, einen Kreis, gekreuzte Rechtecke, eine Raute und einen Würfel zu nachzuzeichnen, wurde bis zu 4-mal durchgeführt. Die Forscher definierten schlechte Kognition als jeden gewichteten SCT-Wert unter 13.

Im Ergebnis hatte 45 Prozent der Männer mindestens einen niedrigen SCT-Wert. 29 Prozent verloren während der Nachuntersuchung keine Zähne; 34 Prozent verloren Zähne, die nicht ersetzt wurden; bei 13 Prozent wurden fehlende Zähne anschließend durch festsitzende Prothesen ersetzt; und bei 25 Prozent wurden fehlende Zähne durch herausnehmbare Prothesen ersetzt.

Neue festsitzende Prothesen waren mit einem geringeren Risiko (HR=0,72, 95 Prozent, CI=0,52-0,99) für schlechte Kognition verbunden, während neue herausnehmbare Prothesen mit einem höheren Risiko (HR=1,26, 95 Prozent, CI=1,01-1,56) verbunden waren. Der Verlust eines Zahns ohne Ersatz war nicht mit einem signifikant höheren Risiko für eine schlechte Kognition verbunden (HR=1,05, 95 Prozent CI=0,91-1,21). Die Kaufähigkeit nahm bei Männern mit neuen festsitzenden Prothesen um 6 Prozent ab, verglichen mit 9 Prozent, 10 Prozent und 13 Prozent bei Männern ohne Zahnverlust, mit neuen herausnehmbaren Prothesen beziehungsweise mit Zahnverlust, aber ohne Ersatz.

Im Ergebnis kann der Ersatz fehlender Zähne durch festsitzende Prothesen vor kognitivem Verfall schützen, wobei die Kaufähigkeit eine wesentliche Rolle spielt.

Die Studie von Elizabeth Kaye von der Henry M. Goldman School of Dental Medicine an der Boston University wurde auf der Jahrestagung der International Association for Dental, Oral and Craniofacial Research (AADOCR) in Portland Mitte März vorgestellt.

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